BÜHNE |
KULTUR
025
PISTE.DESOUL KITCHEN
DER KINO ERFOLG OP PLATT,
9. Juli, Ohnsorg Theater,
Wer erinnert ihn nicht, Soul Kitchen den legendä-
ren Film von Fatih Akin. Im Leben von Kneipenbe-
sitzer Sino geht so ziemlich alles schief. Sein Lokal
steht kurz vor der Pleite, sein kleinkrimineller Bru-
der bittet ihn um Hilfe und seine Freundin Nadine
zieht nach Shanghai. Und als wäre das alles noch
nicht genug, scheint es ein Immobilienhai auf sei-
nen Laden abgesehen zu haben. Der Bandschei-
benvorfall geplagte Sino will das stets schlecht be-
suchte Restaurant gerade loswerden, als eine
befreundete Band den nötigen Soul in den Laden
bringt und damit ein ganz neues Szenepublikum
anzieht. Die plattdeutsche Fassung der Hommage
an Hamburgs Süden kommt von Cornelia Ehlers,
fürs Ohnsorg Theater inszeniert hat Ingo Pütz, Love
Newkirk sorgt für den Soul in dem unterhaltsamen
Abend. Soul Kitchen gehört zu den im Rahmen der
Hamburger Privattheatertage 2016 für den Moni-
ca Bleibtreu-Preis nominierten Stücken und ist am
1.7. um 20 Uhr zusätzlich im Altonaer Theater zu
sehen.
WINTERREISE
STIMME X: NEUES MUSIKTHEATER FÜR HAMBURG
8. UND 9. JULI 2016, 20:15 UHR
Schubert altbacken? Nicht bei Benjamin von Bebber. Er studierte
Theater - und Musikwissenschaft sowie Philosophie in Frankfurt am
Main. 2009 folgte der Wechsel zum Studium der Musiktheaterregie an
der Hamburger Theaterakademie. Seine Projekte bewegen sich immer
an den Grenzen von Musiktheater, Choreografie und Performance.
Gerne entstaubt er dabei große Werke. Jetzt hat er sich Franz Schu-
berts "Winterreise" vorgenommen. Den Liederzyklus, der aus 24 Lie-
dern für Singstimme und Klavier besteht, komponierte Franz Schubert
nur ein Jahr vor seinem Tod - im Herbst 1827. Benjamin von Bebber
hat für seine ganz andere Winterreise den Untertitel “Vorstudie für ein
nomadisches Leben” gewählt. Mit Schuberts Melodien im Ohr und auf
den Lippen setzt das Institut für angewandtes Halbwissen seine begon-
nene Arbeit über Fremdheiten und Freundschaften fort. Das Motto da-
bei lautet: "home is where the heart is". Immer in Bewegung, lässt er
uns durch Landschaften treiben und schleudert Lautstärken und Ge-
schwindigkeiten in den Raum. Irgendwo zwischen Zuhause und Unter-
wegs, verschwimmen schließlich die Grenzen von Sesshaftigkeit und
Nomadentum.
Credit: Gross
ohnsorgtheater.de lichthof-hamburg.deCredit: Sinje Hasheider
Credit: Joscha Schell