KULTUR
| BÜHNE
KOLUMNE
MATZE KNOOP
Dein Vater fährt Porsche, dein Bruder
trägt ne Rolex und deine Nachbarin
leistet sich dreimal im Jahr Urlaub in
der Karibik. Nur dir sagt man ständig,
du sollst auf dem Teppich bleiben.
Stand-up Comedian Matze Knop sagt:
Schluss mit der falschen Bescheiden-
heit! Es ist höchste Zeit für mehr Aben-
teuer, mehr Leidenschaft, mehr „Dia-
gnose Dicke Hose“! Seine Show im
Dezember 2015 war restlos ausver-
kauft. Deshalb kommt er am 10. No-
vember 2016 noch mal zurück in die
Markthalle. Bis dahin erklärt er Piste-
Lesern, weiterhin, worum es in seiner
Welt der „dicken Hose“ geht.
Im Moment diskutiert die ganze Welt über
Bargeldverbot. Aber wenn ich ehrlich bin, ist
das alles andere als dicke Hose. Stellt Euch
mal vor, da wirft ein Schiedsrichter in der
Bundesliga keine Münze mehr in die Luft son-
dern eine EC-Karte? Völlig unsexy. Oder
beim Bäcker? Sollen wir da unsere Brötchen
etwa mit Mastercard oder Visa bezahlen?
Die Tüte Brötchen für 2,50 EUR und die Ge-
bühr 4 EUR. Das lohnt sich ja richtig. Also für
die Banken. Oder Du fährst in der U-Bahn
und kannst kein Ticket vorzeigen, weil der
Akku Deines Smartphones mal wieder leer
ist. Da muss ich jetzt mal ganz ehrlich sagen:
Das macht doch keinen Spaß. Und es wäre
mit Sicherheit das Ende von Plastikklunkern
und Kaugummis aus dem Automaten. Da
bin ich dagegen. Stellt Euch mal
vor, Ihr müsstet in Zukunft immer
die echten Klunker für Eure Ladies
kaufen. Das wird teuer. Sparen
können wir dann nur noch an
Blumen. Entweder wir gehen
direkt in den Garten und
schneiden die ganz frisch
ab oder, ganz roman-
tisch, mal wieder raus in
die Natur und pflücken.
So wie früher. Aber vor-
sichtig, da stehen viele
schon unter Naturschutz.
Also Bargeldverbot zer-
stört die Natur.
DICKE HOSE UND
BARGELDVERBOT
Außergewöhnliche Spielfreude und hohe künstlerische Qualität dafür steht das Ensemble Resonanz. De-
mokratisch organisiert arbeitet es ganz ohne festen Dirigenten. Mit diesem Konzept avancierten die in
Hamburg ansässigen Musiker zu einem der führenden Kammerorchester weltweit. In ihren Programmen
spannen die Musiker den Bogen von der Tradition zur Gegenwart und reisen an die führenden Konzert-
häuser und Festivals der Welt. Zum Start des Sommers lädt das Ensemble Resonanz zum ersten Open Air
der beliebten Konzertreihe Urban String auf die musikalischste aller Flussinseln: nach Wilhelmsburg. Mit
Ligetis Régi magyar társas táncok und rumänischen Tänzen von Bartók lassen die Streicher den musikali-
schen Überfluss des Balkans auf wüste Landschaften Iannis Xenakis’ treffen. Alex X-tra ta bringt mit der Bal-
kan Band aktuelle Sounds vom Deich auf die Bühne, aus Finnland stößt der E-Gitarrist Kalle Kalima dazu
und improvisiert mit Stimm- und Sazjuwel Derya Yildirim. Mit Vinyl vom Bosporus und Beats von Sebastian
Reier alias Booty Carrell geht es in die Nacht.
ENSEMBLE RESONANZ
URBAN STRING »ELBINSEL OPEN AIR«
8. Juli, 20.00 Uhr, Klütjenfelder Hauptdeich Deichkilometer 0,5
024
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ISTE.DEIntendanten kommen und gehen. Nicht so JohnNeumeier. Der US-Amerikanische Tänzer, Choreograf und Bal-
lettdirektor gehört zu Hamburg wie der Hafen. Als solcher hat er schon so einige Ballett-Inszenierungen auf die
Bühne gebracht. Und trotzdemgibt es auch für so einen erfahrenen Künstler noch offene Träume. ZumBeispiel
eingroßangelegter Liebesgesang, denNeumeier zur Eröffnungder 42. Hamburger Ballett-Tage choreografiert.
Die Uraufführung dirigiert Kent Nagano, den JohnNeumeier als Künstler und Kollegen außerordentlich schätzt
und der sich intensiv mit diesemMeilenstein der Musikgeschichte beschäftigt hat. JohnNeumeier wörtlich: "Ein
Ballett mit der großartigenMusik vonOlivierMessiaens Turangalîla-Symphonie zu kreieren, ist ein langgehegter
Wunschtraum von mir.Was das Thema des Balletts anbelangt, ist es mir nicht möglich, eine Beschreibung des
Inhalts anzubieten. Ich betrachte die Kreation als sinfonisches Ballett, wo dieMusik selbst die Inspiration – den
Kern des Balletts bildet. An diesen Grundsatz habe ich mich in der Vergangenheit gehalten, beispielsweise als
ichmehrere (imGanzen neun!) Sinfonien vonGustavMahler choreografiert habe."
ensembleresonanz.com hamburgballett.deCredit: Tobias Schult
TURANGALÎLA
ERÖFFNUNG DER 42. HAMBURGER BALLETT-TAGE
Premiere, 3. Juli 2016, 18 Uhr, Hamburgische Staatsoper
Credit: Kurt-Michael Westermann