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LÜBECK |
CITY NEWS
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Doch bevor Gollans daran denken konnte, in überhaupt nur einem Teil der
riesigen Hallen etwas aufzubauen, galt es, die Natur wieder in ihre Schran-
ken zu weisen. „Hier in der Halle wuchs zum Beispiel ein großer Baum“, lacht
Gollan und zeigt auf die Mitte des rund 1000qm großen Raums. Moos und
Tauben hatten es sich auch schon überall gemütlich gemacht. Und nicht
nur die Natur galt es zu überwinden – auch der Mensch hat seine Spuren
auf dem Gelände und in den Gebäuden hinterlassen: „2,5 tausend Tonnen
kontaminiertes Erdreich mussten wir entsorgen, zwei Meter tief musste alles
ausgegraben werden!“ Die älteste Halle stammt aus dem Jahre 1870 – es
dauerte eben noch rund 100 Jahre bis „Umweltschutz“ in Mode kam.
„Ich möchte hier Leben reinbringen und einen Leuchtturm der Kultur mit all
ihren Facetten etablieren“, definiert der dreifache Familienvater sein Ziel für
die rund 17 000 qm der Hallen. Außerdem „möchte ich etwas für unsere
wunderbare Region tun!“
Und Ideen, was genau das sein könnte, hat er viele und aus vielen Rich-
tungen. Das erstreckt sich von Konzerten und multimedialen Lesungen bis
hin zu großformatiger Kunst. „Es sollen nicht einfach nur Veranstaltungen
konsumiert werden, sondern ich möchte ein lebendiges Netzwerk schaffen,
von dessen Synergien jeder profitiert. Jede Kunst hat ihre eigene Szene, ich
fühle mich da als Katalysator. Es wächst nun nach und nach, im Internet kann
man die Schritte mitverfolgen. Und wenn sich dann hier irgendwann täglich
Menschen begegnen, bin ich zufrieden.“
Drei Bands haben sich bereits in Proberäumen etabliert, weitere sollen fol-
gen. Gollan erhält viel Zuspruch, wenn sich auch zum Beispiel die ältere
Generation erst mal mit dem Projekt anfreunden musste. „Da war zunächst
etwas Zurückhaltung“, erzählt Gollan mit einem Augenzwinkern in Rich-
tung seines Vaters, des Unternehmensgründers Gerhard Gollan. „Es dauert
aber nicht lange, bis meine Eltern das Projekt auch gut fanden,“ lacht Gol-
lan. Restlos begeistert ist er über die Unterstützung durch seine Mitarbeiter.
„Beeindruckend, wie alle an einem Strang ziehen, das ist wirklich großartig!“
Ab Januar wird sich nun ein eigener Koordinator der weiteren Geschicke
der Kulturwerft annehmen. „Ich muss mich ja auch um mein Kerngeschäft
kümmern“, lacht Gollan, der sich an dieser Stelle ganz besonders bei all
denen bedanken möchte, „zu denen ich es bis jetzt noch nicht persönlich
geschafft habe!“
Ob er sich für die Kulturwerft einen besonderen Künstler oder act wünscht?
„Nein, das nicht – aber alle, die bei ‚Rock am Ring’ spielen, dürfen herzlich
gerne kommen.“ BeA
"Ich möchte ein lebendiges Netzwerk,
von dessen Synergien jeder in der
Region profitieren kann."
Unternehmer Thilo Gollan