SATIRE NEWS
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PISTE.DE
Vergangenen Monat konnte die Neubrandenburger Polizei einen
Amoklauf verhindern. Der rüstige Rentner Klaus P. war vormittags
auf dem Neubrandenburger Boulevard bewaffnet unterwegs. Die
beiden Oberkommissare Witt und Sacharowski, die auf dem
Weg zur Kaffeepause waren, konnten durch ihre Aufmerksamkeit
Schlimmes verhindern. Es gelang ihnen den Mann auf Höhe des
ehemaligen Le Coq`s zu überwältigen.
Vier Personen wurden dabei verletzt.
Genaueres zum Motiv von Klaus
P. ist bisher noch nicht bekannt.
Vermutet wird jedoch, dass er
der radikalen Rentner-Miliz
„Schluss mit lustig“ angehört.
Diese steht bereits seit lan-
gem unter Beobachtung der
Polizei. Die Mitglieder der
Miliz „Schluss mit lustig“ wei-
gern sich bei Seniorentreffs Lie-
der zu singen und an Freizeit-
aktivitäten teilzunehmen. Über die
Jahre hinweg haben
sie sich immer mehr
radikalisiert und wol-
len nun auch anderen
Generationen den Spaß
verderben – so auch zur Vor-
weihnachtszeit. Klaus P. behauptet
hartnäckig, nicht Mitglied dieser
Gruppierung zu sein und dass
es sich bei der angeblichen
Waffe nur um seinen Spazier-Stock handle. „Was soll der
ganze Quatsch überhaupt?“ – fragt sich Klaus P.. Oberkom-
missar Witt und Sacharowski sind sich aber sicher: „Klaus
P. ist ein gewaltbereiter Radikaler. Zu verbreiten, er wäre
nur auf einem Spaziergang gewesen oder auf dem Weg
zum Einkaufen, wäre Augenwischerei!“ Es gibt auch gute
Nachrichten: Den vier durch die Oberkommissare Verletzten
geht es wieder besser. Die Verletzungen, die durch das Um-
rennen durch die Beamten erfolgten, als sie Klaus P. stoppen
wollten, sind so gut wie auskuriert.
AMOKLAUF VEREITELT:
POLIZEI ÜBERWÄLTIGT BEWAFFNETEN RENTNER
Wahrsager/ -innen haben es nicht leicht: Ständig kommen
Leute zu ihnen, die Dinge wissen und einige Euros loswerden
wollen. Doch was, wenn das (wahr-)gesagte nicht wie geplant
eintritt? Madame Kathrin geht jetzt juristisch auf Nummer Si-
cher und macht nur noch Angaben ohne Gewähr. Sie betont:
„Umso höher die freiwillige Gabe des Klienten, umso genauer
werden meine Eingebungen. Doch leider werden die Leute
immer geiziger und dadurch kann es sein, dass ich nur noch
verschwommen sehe.“ Auch der Kauf von spirituellem Allerlei,
wie Steinen, Kugeln und Anhängern erhöht die Genauigkeit,
so Madame Kathrin. Um eine möglichst präzise Vorhersage
zu erhalten, ist nach ihrer Angabe schon eine Investition von
rund 250 Euro nötig. Erstaunlich günstig, wenn man einmal
bedenkt wie teuer uns Fehlentscheidungen in der Politik schon
gekommen sind. Mit der richtigen Eingebung und dieser er-
staunlich kleinen Investition wären Fehlplanungen schon früh
erkannt und vermeidbar gewesen.
Das bisher noch viel zu milde Wetter macht den Ärzten in un-
serer Region zu schaffen: Zu wenige Glätteunfälle auf den
Bürgersteigen sorgen für leere Notaufnahmen und Arztpra-
xen. Bereits im letzten Winter gab es einen enormen Rück-
gang an Bein- und Armbrüchen. „Temperaturen über 0 Grad
sind nicht gut für das Geschäft!“ – so Klaus Homhold aus
dem Verband der kassenärztlichen Vereinigung. Er führt wei-
ter aus: „Wenn nicht bald ein Wintereinbruch folgt, ist mit
Schließungen und Entlassungen im Gesundheitswesen zu
rechnen. Eine Grippe- und Erkältungswelle allein bringt uns
auch nicht viel.“ - Homhold betont: „Auch Orthopäden und
Physiotherapeuten werden betroffen sein.“ Die gesamte Bran-
che quält über das ganze Jahr und hofft auf ein gutes Weih-
nachts- und Wintergeschäft. Wenn der Wintereinbruch dieses
Jahr noch lang auf sich warten lässt, müssen Lösungen her,
die das verkürzte Saisongeschäft beleben. Denkbar wären
ein Winterdienstverbot und ein Streusalz-Stopp. Zusätzlich
könne man bei Minusgraden Wasser auf die Gehwege gie-
ßen und diese so in Eisbahnen verwandeln – „Auch bei Trep-
pen ist dies sinnvoll!“ – so Homhold. Auf einen guten Rutsch!
MADAME KATHRIN:
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR
ÄRZTE HOFFEN AUF BALDIGEN
WINTER
(B)
EINBRUCH