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SATIRE NEWS

014

PISTE.DE

Vergangenen Monat konnte die Neubrandenburger Polizei einen

Amoklauf verhindern. Der rüstige Rentner Klaus P. war vormittags

auf dem Neubrandenburger Boulevard bewaffnet unterwegs. Die

beiden Oberkommissare Witt und Sacharowski, die auf dem

Weg zur Kaffeepause waren, konnten durch ihre Aufmerksamkeit

Schlimmes verhindern. Es gelang ihnen den Mann auf Höhe des

ehemaligen Le Coq`s zu überwältigen.

Vier Personen wurden dabei verletzt.

Genaueres zum Motiv von Klaus

P. ist bisher noch nicht bekannt.

Vermutet wird jedoch, dass er

der radikalen Rentner-Miliz

„Schluss mit lustig“ angehört.

Diese steht bereits seit lan-

gem unter Beobachtung der

Polizei. Die Mitglieder der

Miliz „Schluss mit lustig“ wei-

gern sich bei Seniorentreffs Lie-

der zu singen und an Freizeit-

aktivitäten teilzunehmen. Über die

Jahre hinweg haben

sie sich immer mehr

radikalisiert und wol-

len nun auch anderen

Generationen den Spaß

verderben – so auch zur Vor-

weihnachtszeit. Klaus P. behauptet

hartnäckig, nicht Mitglied dieser

Gruppierung zu sein und dass

es sich bei der angeblichen

Waffe nur um seinen Spazier-Stock handle. „Was soll der

ganze Quatsch überhaupt?“ – fragt sich Klaus P.. Oberkom-

missar Witt und Sacharowski sind sich aber sicher: „Klaus

P. ist ein gewaltbereiter Radikaler. Zu verbreiten, er wäre

nur auf einem Spaziergang gewesen oder auf dem Weg

zum Einkaufen, wäre Augenwischerei!“ Es gibt auch gute

Nachrichten: Den vier durch die Oberkommissare Verletzten

geht es wieder besser. Die Verletzungen, die durch das Um-

rennen durch die Beamten erfolgten, als sie Klaus P. stoppen

wollten, sind so gut wie auskuriert.

AMOKLAUF VEREITELT:

POLIZEI ÜBERWÄLTIGT BEWAFFNETEN RENTNER

Wahrsager/ -innen haben es nicht leicht: Ständig kommen

Leute zu ihnen, die Dinge wissen und einige Euros loswerden

wollen. Doch was, wenn das (wahr-)gesagte nicht wie geplant

eintritt? Madame Kathrin geht jetzt juristisch auf Nummer Si-

cher und macht nur noch Angaben ohne Gewähr. Sie betont:

„Umso höher die freiwillige Gabe des Klienten, umso genauer

werden meine Eingebungen. Doch leider werden die Leute

immer geiziger und dadurch kann es sein, dass ich nur noch

verschwommen sehe.“ Auch der Kauf von spirituellem Allerlei,

wie Steinen, Kugeln und Anhängern erhöht die Genauigkeit,

so Madame Kathrin. Um eine möglichst präzise Vorhersage

zu erhalten, ist nach ihrer Angabe schon eine Investition von

rund 250 Euro nötig. Erstaunlich günstig, wenn man einmal

bedenkt wie teuer uns Fehlentscheidungen in der Politik schon

gekommen sind. Mit der richtigen Eingebung und dieser er-

staunlich kleinen Investition wären Fehlplanungen schon früh

erkannt und vermeidbar gewesen.

Das bisher noch viel zu milde Wetter macht den Ärzten in un-

serer Region zu schaffen: Zu wenige Glätteunfälle auf den

Bürgersteigen sorgen für leere Notaufnahmen und Arztpra-

xen. Bereits im letzten Winter gab es einen enormen Rück-

gang an Bein- und Armbrüchen. „Temperaturen über 0 Grad

sind nicht gut für das Geschäft!“ – so Klaus Homhold aus

dem Verband der kassenärztlichen Vereinigung. Er führt wei-

ter aus: „Wenn nicht bald ein Wintereinbruch folgt, ist mit

Schließungen und Entlassungen im Gesundheitswesen zu

rechnen. Eine Grippe- und Erkältungswelle allein bringt uns

auch nicht viel.“ - Homhold betont: „Auch Orthopäden und

Physiotherapeuten werden betroffen sein.“ Die gesamte Bran-

che quält über das ganze Jahr und hofft auf ein gutes Weih-

nachts- und Wintergeschäft. Wenn der Wintereinbruch dieses

Jahr noch lang auf sich warten lässt, müssen Lösungen her,

die das verkürzte Saisongeschäft beleben. Denkbar wären

ein Winterdienstverbot und ein Streusalz-Stopp. Zusätzlich

könne man bei Minusgraden Wasser auf die Gehwege gie-

ßen und diese so in Eisbahnen verwandeln – „Auch bei Trep-

pen ist dies sinnvoll!“ – so Homhold. Auf einen guten Rutsch!

MADAME KATHRIN:

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR

ÄRZTE HOFFEN AUF BALDIGEN

WINTER

(B)

EINBRUCH