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PISTE.DESPORT & FITNESS
| TIPPS & TRENDS
Wie lange, hängt dabei von der Art des Teil-
zeit-Fastens ab. Die derzeit populärste Form des
intermittierenden Fastens stellt die 16:8 Regelung
dar: In einem acht stündigen Zeitfenster werden
alle Tagesmahlzeiten zu sich genommen, um
anschließend 16 Stunden lang auf jegliche Nah-
rung zu verzichten. Erlaubt sind lediglich ungesüßte
Tees, schwarzer Kaffee und Mineralwasser.
Klingt erst einmal hart, ist in der Praxis jedoch gar
nicht so komplex: Die 16-stündige Abstinenz bein-
haltet nämlich auch die Schlafenszeit. Nimmt man
also an, dass man pro Nacht ca. acht Stunden
schläft, bedarf es nur vier Stunden vor dem Schla-
fengehen und vier Stunden nach dem Aufwachen,
bis man wieder etwas zu sich nehmen darf. Dies
könnte sich beispielsweise so gestalten: Die letzte
Mahlzeit des Tages wird bis acht Uhr Abends zu
sich genommen. Zwischen 23 und 24 Uhr beginnt
die Schlafenszeit. Die erste Mahlzeit des nächsten
Tages erfolgt also nicht direkt nach dem Aufwa-
chen, sondern wird um ein paar Stunden nach
hinten verschoben – das Frühstück fällt also aus,
und die erste Mahlzeit erfolgt um die Mittagszeit.
Der Sinn dahinter: Fasten wirkt sich positiv auf den
Stoffwechsel aus.
In den kurzen Fastenperioden haben die Organe
und die Bauchspeicheldrüse eine Pause. Der Kör-
per kann sich – statt um die Verdauung – vermehrt
um die Zellregeneration kümmern. Es findet sozusa-
gen ein „kleiner Heilfasten-Effekt“ statt. Durch die
geregelten Mahlzeiten bleibt der Insulinspiegel
zudem relativ konstant, was die Chance auf Heiß-
hunger-Attacken reduziert. Des weiteren greift der
Körper bei fehlender Nahrungszufuhr nach einiger
Zeit auf die eigenen Fettreserven zu – Teilzeitfasten
kann also beim Abnehmen helfen. Manche Men-
schen berichten zudem von einer Regulation der
Verdauung sowie einer Steigerung der Konzentra-
tion während der Fastenphase sowie des allgemei-
nen Wohlbefindens. Kurz: Für viele hat das Teilzeit-
fasten eine Menge Vorteile, welche sich ebenfalls
in Studien wiederspiegeln. Dennoch gilt auch hier:
Jeder Mensch ist anders. Ob intermittierendes Fas-
ten eine geeignete Ernährungsform darstellt, kann
nur jeder individuell für sich herausfinden.
1. GRUNDSÄTZLICH KANN JEDER GESUNDE
MENSCH NACH DER 16:8 METHODE LEBEN.
Sie lässt sich wunderbar in den Arbeitsalltag integ-
rieren. Dennoch haben manche Schwierigkeiten
damit, über einen längeren Zeitraum nichts zu
essen. Die Umstellung kann die ersten paar Tage bis
Wochen eine Herausforderung darstellen, sollte
sich dann jedoch legen. Nicht geeignet ist intermit-
tierendes Fasten für Frauen, die schwanger werden
wollen, schwanger sind oder stillen, um eine regel-
mäßige Nährstoffzufuhr zu gewährleisten. Generell
muss nach individuellem Körpergefühl entschieden
werden, ob das Teilzeitfasten für einen geeignet ist.
2. INTERMITTIERENDES FASTEN IST KEINE
DIÄT.
Intermittierendes Fasten beschreibt lediglich den
Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Was gegessen
wird, d.h. welche Makronährstoffe dem Körper
zugefügt werden und wie viel davon, ist nicht fest-
gelegt. Eine ausgewogene Ernährung ist zu emp-
fehlen. Je nach Trainingsziel gilt auch hier: Durch
eine erhöhte Kalorienzufuhrt kann man auch mit
intermittierendem Fasten wunderbar Muskulatur
aufbauen, trotz der Fastenphase. Möchte man
Gewicht verlieren, empfiehlt sich auch hier eine
leichte Kalorienreduktion.
3. MANCHMAL IST DAS LEBEN SPONTAN,
UND GENAU DAS GILT ES AUSZUKOSTEN –
ESSGEWOHNHEITEN HIN ODER HER.
Während es grundsätzlich von Vorteil ist, sich an
ein geregeltes Ess-Zeitfenster zu gewöhnen, ist es
kein Problem, dieses gelegentlich zu variieren. Das
Essen mit Freunden findet erst später am Abend
statt? Kein Problem. Am nächsten Tag kann man
die Fastenphase dementsprechend ein wenig ver-
längern. Auch ist es nicht schlimm, wenn die Pause
einmal weniger als 16 Stunden andauert. Das all-
gemeine Wohlbefinden, und dazu gehört ein ent-
spanntes Sozialleben, Spontanität und Genuss,
haben immer oberste Priorität.
FASTEN
TO GO:
INTERMITTIERENDES FASTEN
DREI
FACTS
ZUM INTERMITTIERENDEN FASTEN:
Fasten ist gesund. Das Ritual des Verzichts auf Nahrungs- und Genussmittel findet man in zahlreichen Religionen. Dem gezielten Verzicht von Nahrungs-
und Genussmitteln wird eine heilende, sowie reinigende Eigenschaft zugesprochen – körperlich und seelisch. Wochenlange Fastenkuren sind für die
meisten im Alltag jedoch nicht umsetzbar. Anders ist es mit dem intermittierenden, also dem „unterbrochenen“ Fasten. Diese Art von Teilzeitfasten ist
derzeit in aller Munde. Das Prinzip ist relativ simpel: Es wird ebenfalls gefastet, aber über einen wesentlich kürzeren Zeitraum.