KULTUR
| KINO
032
PISTE.DE
Café-Besitzerin Leni Reimann hat ihr Leben bereits durchgeplant, träumt von Kin-
dern und prophylaktisch sogar von Ehestreitschlichtungsmechanismen. Doch
das bleibt reine Theorie, denn noch bevor sie mit ihrem Lebensgefährten Philipp
zusammenziehen kann, entdeckt sie beim Skypen Philipps leicht bekleidete An-
gestellte Monika in seinemApartment. Die will offenbar statt Leni mit in die neue
Wohnung ziehen. Fu
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r Leni bricht eine Welt zusammen. Da sie ihre bisherige
Wohnung bereits geku
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ndigt hat, kommt sie vorläufig in der Wohngemeinschaft
ihrer Schwester Hannah und deren bester Freundin Vivienne unter. Auch Han-
nah hat Pech mit den Männern – sie gerät grundsätzlich an die falschen, denn
aufgrund eigener Minderwertigkeitskomplexe schmeißt sie sich dem Erstbesten
an den Hals, um ihn zu u
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berrumpeln, bevor er merken kann, dass sie „gar nicht
liebenswert“ ist. Aktuell läuft sie dem wenig interessierten Constantin nach.
Ähnlich geht es ihr beruflich: Als Anwältin in einer Kanzlei ist sie so gestresst,
dass ihr der Burn-out droht. Das wird von ihren Vorgesetzten aber nicht
gewu
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rdigt – imGegenteil. Immer wieder wirft man ihr Fehlverhalten gegenu
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ber
den Klienten und unangemessenes Benehmen im Bu
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ro vor, denn Hannah kom-
pensiert ihren Frust dadurch, dass sie ständig Su
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ßigkeiten in sich hineinstopft.
Eines Tages fu
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hrt eine Auseinandersetzung mit ihrem Chef zu ihrem fristlosen
Rausschmiss. Die souveräne Vivienne ist das genaue Gegenteil. Sie genießt
zwar den Sex mit Männern, hält sie aber bewusst auf Distanz, denn wenn keine
emotionalen Beziehungen entstehen, können sie auch nicht kaputtgehen. Das
System klappt hervorragend – bis Vivi den selbstbewussten Peter Mu
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ller ken-
nenlernt, der mit zwei Dutzend Hunden zusammenwohnt. Er ist zwar von Vivi
begeistert und sagt ihr das auch, lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen, als
sie ihn wie u
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blich auf Armeslänge hält. Stattdessen wird Vivi selbst unruhig,
denn der herzliche Peter ist ein echter Kerl, er designt unter anderem exotische
Nudelformate und beeindruckt sie mehr, als sie sich selbst eingestehen mag.
Gleichzeitig ku
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mmern sich die jungen Frauen um Hannahs und Lenis Mutter
Margaux, die jäh aus ihrer Elfenbeinturmexistenz aufgeschreckt ist, als ihr
Mann Carl sie ku
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rzlich verlassen hat, um mit der 30 Jahre ju
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ngeren Physiothe-
rapeutin Birte zusammenzuleben. Obwohl Margaux durch ihr behu
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tetes Da-
sein denkbar schlecht vorbereitet ist, gibt sie nicht auf,
nimmt ihr Leben erstmals selbst in die Hand und be-
legt einen Computerkurs. Einen neuen Mann
kennenzulernen, fällt ihr allerdings schwer –
sie stellt sich nicht gerade geschickt an.
Und so lässt sie sich von Carl sofort rum-
kriegen, als der die Nacht mit ihr verbrin-
gen will, ohne seiner neuen Freundin et-
was davon zu sagen. Noch schlimmer:
Am nächsten Morgen verlässt er Mar-
gaux erneut! Schließlich kommt es zum
Showdown mit der Nebenbuhlerin, als
die beiden Frauen beim Tennisturnier
(nicht ganz zufällig) gegeneinander antre-
ten mu
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ssen. Als Therapie fu
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r die unglu
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ckliche
Leni empfiehlt ihre neue Mitbewohne-
rin Vivi das bewährte Rezept: Den Lie-
beskummer u
̈
berwindet man am be-
sten durch eine schnelle Folge von
One-Nights-Stands, wobei der vor-
programmierte neue Liebeskummer
jeweils sofort durch den nächsten
Mann kompensiert wird. Leni geht
mit Hannah und Vivi aus und will
das Rezept auf der Stelle auspro-
bieren. In der Bar trifft sie den at-
traktiven, uneigennu
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tzigen Jo-
seph wieder, der ihr ku
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rzlich im
Baumarkt mit ein paar Cent
ausgeholfen hat. Joseph war
einst Star einer Kinderserie – heute legt er
aus Geldnot nebenberuflich Tarotkarten und hat sich vor
Kurzemmit der einsamen Margaux angefreundet. Bevor Leni und Joseph sich
in der Bar näherkommen können, verlieren sie sich aus den Augen. Der in der
Bar auftretende Musiker Guy nutzt seine Chance und baggert Leni an. Wieder
ist die romantische Leni Feuer und Flamme – und u
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berzeugt, den Mann fu
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rs Le-
ben gefunden zu haben. Als kurz darauf Joseph in ihrem Café auftaucht,
schwärmt Leni derart euphorisch von ihrer neuen Liebe, dass er glauben muss,
sie sei in ihn verliebt. Das gibt ein böses Erwachen fu
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r den armen Joseph…und
wenig später auch fu
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r Leni, als sie nämlich erfährt, dass der charmante Guy be-
reits Vater von sieben Kindern ist. Die Traumfrauen zeichnen sich also vor allem
dadurch aus, dass sie Träume haben, deren Erfu
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llung kaum möglich erscheint
… oder vielleicht doch?
VON DER AUTORIN VON
KEINOHRHASEN
UND
ZWEIOHRKÜKEN
AB 19. FEBRUAR IM KINO
Wir verlosen
2 Freikarten
für diesen Film und pro Person
eine mittlere Tüte Popcorn und
einen 0,33l Becher Cola oder
Wasser. Schreib uns eine E-Mail
mit dem Stichwort „Traumfrau”
u
nd deinen Kontaktdaten an genschmer@piste.de