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EDITORIAL |

INHALT

TITEL

Call A Pizza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 001

CITY NEWS . . . . . . . . . . . . . . . 004

Neubrandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . 004

Waren (Müritz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 012

Neustrelitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 013

Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 014

Stralsund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 016

BERUF & ZUKUNFT . . . . . . . . . 018

Jobshopping Greifswald . . . . . . . . . . . 020

AUTOMOBIL SPEZIAL . . . . . . . 021

KULTUR . . . . . . . . . . . . . . . . . 043

Bühne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 044

Kino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 046

AUF DER PISTE . . . . . . . . . . . . 047

Fotos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 048

Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 054

TERMINKALENDER . . . . . . . . . 057

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 063

RETRO SEE YOU . . . . . . . . . . . 064

HORRORSKOP . . . . . . . . . . . . 065

SEE YOU. . . . . . . . . . . . . . . . . 066

Meine Güte, was für ein aufregender

Monat liegt da hinter uns!

Als ob die Welt nicht eh gerade Kopf stehen

würde, rüttelt auch noch Jan Böhmermann,

der blasse, dünne Junge aus dem Zweiten

Deutschen Internet, die deutschen Medien

mit dem schon jetzt legendären Fakefinger

von Griechenlands Finanzminister Varoufa-

kis ordentlich durch. Wer das verpasst hat,

was eigentlich nur möglich ist, wenn man

längere Zeit eingefroren war oder in einem

Schrank wohnt, googelt mal einfach #varou-

fake um diese Wissenslücke zu füllen. Auf

jeden Fall rüttelte Böhmermann heftig, und

was dabei herunterfiel war vor allem zwei

Dinge: Zum einen die Resthoffnung, wir

Deutschen könnten es in puncto Humorver-

ständnis und Selbstironie mit anderen Völ-

kern aufnehmen. Können wir offensichtlich

nicht, da wir dazu neigen, alles zu Tode zu

analysieren, zu erklären und irgendwie ab-

zuheften. Erst wenn das getan ist, schaut

man mal, ob noch ein Grund zum Lachen

übrig bleibt. Das ist selten der Fall. Zum an-

deren schlug mit „Fingergate“ unsanft der tö-

nerne Restglaube auf den harten Boden der

Realität, Kompetenz, Sachlichkeit und ein

Mindestmaß an Anstand wären grundsätzli-

che Voraussetzungen, um eine Tätigkeit in

den Medien ausüben zu können. Fingergate

konnte ja nur zu einem solchen Knaller wer-

den, weil sogenannte Journalisten und Re-

dakteure, sei es nun von BILD, Jauch und

anderen geistigen Schnellschützen, sich

nicht entblödeten, eine harmlose Fingergeste

Varoufakis’ aus dem ursprünglichen Kontext

zu reißen und sie dafür zu nutzen, Medien-

hetze und Antistimmung gegen den Grie-

chen an sich und speziell zu befeuern.

Anstatt nämlich über Inhalte zu diskutieren,

sind wir mal wieder schön auf der Oberflä-

che rumgeturnt: Dem deutschen Leser und

Zuschauer wurde ein Brocken hingeworfen

(„Ein Grieche zeigt uns den Mittelfinger!

Skandal!“), an dem er sich schön festbeißen

kann. Und schon fragt keiner mehr, worum

es eigentlich geht. Das ist nicht nur berech-

nend und niederträchtig, sondern auch noch

faul und dumm. Und weil das so ist und sich

leider immer häufiger zeigt, bleibt einem ei-

gentlich nichts anderes übrig, als sich alle

wirklich relevanten Informationen selbst zu-

sammen zu suchen. Um sich selbst davor zu

schützen, alles glauben zu müssen, was

einem vorgesetzt wird. In diesem Sinne: Ab

in die Blogs, Kolumnen, Auslandspresse,

Fachmagazine – und vor allem: Gespräche.

Schön neugie-

rig bleiben!

PISTE.DE

03

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I 047