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Du hast über die Jahre eine

spezielle Verbindung zu Ro-

stock aufgebaut, nicht zuletzt

auch durch die Freundschaft

zu Andrea Sparmann. Woran

erinnerst du dich besonders

gerne?

Ich habe schon von Anfang an im-

mer hier gespielt und so hat sich

dann auch diese besondere Bin-

dung hierher aufgebaut. Wenn

ich an den letzten Auftritt, im Rah-

men von „Richtig fremd gehen“

denke, das war so ein ganz magi-

scher Abend. Klar – Das sagt

man in jeder Stadt, aber

hier stimmt es jetzt mal wirklich

und jeder, der dabei war, wird

sich sicher auch daran erinnern,

dass sich das mit dem Publikum

zusammen hochgeschaukelt hat.

Es war ein sensationeller Abend

und ich habe mehrere Zugaben

gespielt, weil noch niemand nach

Haus wollte – Auch ich nicht.

Was erwartet mich, wenn ich

zu deinem neuen Programm

„Turbo“ gehe?

Im Kern geht es darum, dass wir

mittlerweile in

ei-

ner Zeit leben, in der alles so über-

höht und schnelllebig ist, wie Tur-

bo-Sex, Turbo-Kommunikation,

Turbo-Abi, Turbo-Urlaub und so

weiter – Und da möchte ich meine

Zuschauer mit diesem Programm

auffordern, mal vom Gas zu ge-

hen, vielleicht auch mal das

Handy abzuschalten, zumindest

für die zwei Stunden, die sie bei

mir sitzen.

Gibt es in deiner Karriere ei-

nen Meilenstein, ein Ereignis,

an das du dich ganz beson-

ders gern zurückerinnerst?

Da gab es wirklich viele! Ich habe

sieben Jahre lang die Kiosk-Serie

gemacht, daher kennen mich heu-

te wohl auch die meisten. Das

Ganze war damals auch eine

Idee von mir und auch ein Her-

zensprojekt, dass umzusetzen. Ein

großes Highlight war es, zwei

Jahre lang Vorarbeit geleistet zu

haben und dann plötzlich tatsäch-

lich in diesen Kulissen zu stehen,

die dann genau so waren, wie

man sich das erdacht hat.

Sehnst du dich manchmal

noch dahin zurück und wür-

dest dir wünschen, noch ein-

mal dort am Set zu

stehen?

Ne, auf keinen Fall! Also da

würde ich lieber zum Tief-

bau gehen.

lacht

Ich muss ganz ehrlich sa-

gen, so eine Serie zu

schauen macht wesentlich

mehr Spaß, als sie zu

drehen. Das waren teil-

weise bis zu 16-Stun-

den lange Drehta-

ge, dreieinhalb

Monate, jeden

Sommer, und

wir haben

dann auch auf

meinen Wunsch

hin aufgehört. Es

war wirklich eine

tolle Zeit aber ich

bin auch froh, dass

sie vorbei ist.

Wenn du eine Sache an dir

selbst ändern könntest,

was wäre das?

Puh, dann wäre ich wahr-

scheinlich etwas weniger un-

geduldig. Also ich kann dann

wirklich auch schon richtig

nerven. Etwas mehr Gelassenheit

täte mir sicherlich ganz gut.

Wenn du für einen Tag in eine

andere Rolle schlüpfen könn-

test, wer wärst du dann ger-

ne?

Ich überlege noch wer ich gerne

einmal wäre, aber ich kann jetzt

schon sagen, definitiv eine Frau!

Jetzt kann ich ja auch nicht so eine

Granate nehmen, dann wäre ich

den ganzen Tag ausschließlich mit

mir selbst beschäftigt ...

Angela Merkel, das würde mich

wirklich mal interessieren, weil

wir alle nicht wissen, wie sie ganz

privat so ist. Also wirklich, das

würde mich ganz im Ernst mal in-

teressieren, wie sie die Welt sieht

und was sie den ganzen Tag so

macht.

Mal eine ganz andere Rich-

tung: Wenn du Teilnehmer

beim Promi-Boxen wärst,

welcher Titel wäre deine Ein-

laufmusik?

Lacht – Thunderstruck von AC/DC

wahrscheinlich oder Highway to

Hell, das würde in dem Fall wahr-

scheinlich besser passen.

Und wer wäre dein Lieblings-

gegner?

Wladimir Klitschko, dann wäre

ich zumindest schon wieder früh

zu Hause. Vielleicht habe ich

auch Glück. Man muss auch noch

Ziele im Leben haben. Ich habe

vor fünf Jahren beim Radiopreis

eine Laudatio gehalten und da

saß Wladimir direkt in der ersten

Reihe vor mir und ich habe eine

Nummer über die Klitschkos ge-

macht. Aber glücklicherweise sind

die beiden auch sehr humorvoll

und da kam von ihm als Reaktion

ein Daumen hoch.

Wirst du eigentlich ohne dei-

ne Kostümierung auf der

Straße erkannt?

Ja, sobald ich spreche ist eigent-

lich alles vorbei...

lacht

Ich komme aber ehrlich gesagt

auch langsam in die Phase meiner

Karriere, wo ich dann auch schon

mal darauf hoffe ...

Atze Schröder kommt am 1.

März in die Stadthalle

Rostock. Karten sind im

Vorverkauf erhältlich.

Interview: Caro Sternhagen & Tom Zerbe I Foto: Tom Zerbe

IM GESPRÄCH:

ATZE SCHRÖDER

044

PISTE.DE

INTERVIEW