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PISTE.DE

Wie kamst du zur Logopädie

und was gefällt dir beson-

ders daran?

Ich habe damals ein Praktikum an

der Universitätsklinik in Kiel ge-

macht. Dort war ich mit der Logo-

pädin

Prof. Dr. Almut Nebel

unter-

wegs. Ich sah ganz verschiedene

Patienten, zum Teil auch wirklich

ganz krasse Krankheitsbilder und

schlimme Schicksalsschläge. Eini-

ge Patienten haben gerade vor ei-

nem Tag einen Schlaganfall erlit-

ten. Die wussten teilweise weder

wer, noch wo sie sind und was ih-

nen widerfahren ist. Die Logopädin

hat dann die erste Diagnostik ge-

macht. Was hat der Patient, wie

stark ist er sprachlich einge-

schränkt und was kann man in die

Wege leiten. Es gab auch Patien-

ten, die schon lange dort waren

und die jeden Tag eine Therapie er-

halten. Was mich so begeistert hat,

war, dass die Patienten sich immer

so sehr auf die Therapie gefreut ha-

ben und ihnen diese auch so viel

gegeben hat. Das Praktikum war

sehr interessant und vorher war mir

auch noch gar nicht klar, was ein

Logopäde eigentlich alles macht.

Ich habe mich dann natürlich mehr

mit dem Beruf auseinandergesetzt.

Was mir besonders daran gefällt,

ist, dass es so ein großes Feld ist;

Es geht nicht nur um das Sprechen,

sondern auch um die Sprache an

sich, die Stimme und das Schluk-

ken und das natürlich bei Patienten

jeden Alters. Der Beruf ist einfach

unglaublich vielfältig und das ist

das Besondere für mich daran.

Welche Eigenschaften sollte

man, deiner Meinung nach,

mitbringen, um Logopädin

zu werden?

Erst mal sollte man sagen, dass es

nicht DEN oder DIE Therapeutin

gibt, aber ich denke, es gibt ein

paar Grundeigenschaften, die man

haben sollte, wenn man mit Men-

schen arbeiten möchte. Jeder

bringt andere Persönlichkeitsmerk-

male und Ressourcen mit. Ich finde

wichtig, dass man offen ist. Offen

allen Patienten und Krankheitsbil-

dern gegenüber. Man sollte ein In-

teresse für Sprache und das Spre-

chen haben und auch der Medizin

nicht abgewandt sein. Man muss

sich auf jeden Fall bewusst sein,

dass man mit Menschen arbeitet –

auch mit sehr kranken Menschen –

und dadurch zum Teil auch mit hef-

tigen Krankhei-

ten konfrontiert

wird. Aber ich

möchte meinen

Beruf absolut

nicht schlecht

reden, weil er

wirklich toll ist

und weil man

von den Patien-

ten auch immer

etwas zurück-

bekommt. Des-

halb sollte man

zwar emphatisch allem gegenüber-

treten, aber sich nicht mit allen

Schicksalen belasten.

Wie kam es dazu, dass du

dich dazu entschieden hast,

an der EUFH Logopädie zu

studieren?

Nach dem Abitur habe ich mich an

vier Schulen beworben. Die EUFH

war allerdings die einzige Instituti-

on, die mir direkt die Kombination

aus Studium und Ausbildung ange-

boten hat. Die anderen Schulen

hätten mir zwar Partnerinstitute

empfehlen können und dann hätte

ich parallel gelernt und studiert,

aber mit vielen Umwegen verbun-

den. Mein Onkel hat mich von An-

fang an bei der Suche unterstützt

und mir geraten, mich auch über

die Professoren der Schule zu infor-

mieren. Mit Frau

Prof. Dr. Siegmül-

ler

und Frau

Prof. PhD Fox-Boyer

hat die Schule zwei Koryphäen der

Logopädie zu bieten. Das war

auch ein Grund, hierher zu kom-

men, denn was gibt es besseres,

als die Therapiekonzepte von de-

nen zu lernen, die sie selbst entwik-

kelt haben? Abschließend hat mich

das persönliche Gespräch über-

zeugt. Es war schön wie man hier

aufgenommen

wurde und hat

gleich ge-

merkt, dass

hier eher eine

familiäre Stim-

mung

herrscht. So-

mit war die

Entscheidung

schnell gefällt.

Die Logopä-

die ist ein

interaktives und praktisches

Berufsfeld. Wie wird das im

Studium umgesetzt?

Im ersten Semester hatten wir sehr

viel Unterricht um Grundlagen auf-

zubauen. In den nächsten Seme-

stern wurde das Gelernte vertieft

und es kamen noch neue Störungs-

bilder hinzu. Die ganze Theorie

wurde aber stetig gepaart mit inter-

aktiven Projekten, Gruppenarbei-

ten und dem Üben von einzelnen

Szenarien, die in einer Therapie

auf uns treffen könnten. Ab dem

dritten Semester kamen dann die

ersten eigenen Patienten in der

hausinternen Praxis dazu und na-

türlich die langen Praktika außer-

halb der Schule in klinischen Ein-

richtungen oder Praxen. So haben

sich Theorie und Praxis perfekt im

Studium aufgewogen.

Du hast dich bewusst für ein

Studium (inkl. Ausbildung)

und nicht für eine klassische

Ausbildung entschieden. Wie

kam es zu dieser Entschei-

dung?

Ich kann nach meinem Abschluss in

einer Klinik, Praxis und in Förder-

zentren arbeiten, ich kann aber

auch in die Forschung gehen und

das ist das praktische an dem Stu-

dium, dadurch werden einem noch

mehr weiterbildende Möglichkei-

ten geboten. Mit der klassischen

Schulausbildung kann man bei-

spielsweise weder in die Forschung

noch in die Lehre gehen, weil der

Bachelor-Abschluss mittlerweile

vorausgesetzt wird. Mir war es

wichtig, mir alle Türen offen zu hal-

ten und flexibel zu sein.

Wie sieht dein Weg nach

dem Abschluss aus?

Tatsächlich weiß ich noch nicht ge-

nau, wie mein Weg weitergeht.

Falls mein Freund nach Amerika

versetzt wird, würde ich gerne mit-

gehen und dann dort ein Praktikum

machen, beispielsweise in einer

Schule und mir die Praktiken der

Logopäden dort genauer anschau-

en. Oder vielleicht fange ich dort

auch meinen Master an. Jetzt kon-

zentriere ich mich aber erstmal auf

meine Bachelor-Arbeit..

LOGOPÄDI E

DEIN STUDIUM

AN DER EUFH

www.eufh.de

Im Interview:

Christina Krebs

,

Logopädin (angehende B. Sc.)

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