piste Rostock Ausgabe August 2014 - page 24

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PISTE.DE
Ich glaube, sie hatte sich ex-
tra genau diesen Moment aus-
gesucht. Neulich lümmel ich
mit dem Ipad auf der Couch,
die Sonne scheint, die Katzen
schnurren friedlich zu meinen Fü-
ßen - es fehlten nur noch die sin-
genden Vögel und ich wäre im Dis-
ney Film gewesen. Doch dann kam
SIE in die friedliche Szene geplatzt. „Ist
dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass
ICH in den letzten Monaten im Haushalt ALLES
mache?” höre ich SIE fragen. Ha, das ist eine Fal-
le. Die Katzen verziehen sich wohlweislich und plötzlich
finde ich mich in einem Action Film wieder. „Jaaaa ...” höre ich
mich sagen. Ich denke noch so, dass ALLES ja auch ganz schön viel ist
und ob wir dafür nicht lieber erstmal eine Definition aufstellen - aber
ein Blick in ihre Augen verrät mir: Das ist natürlich nicht das, was Sie
hören will. Um es kurz zu machen: Sie will sich einfach nur mal Luft ma-
chen. Der Tag war doof, ich lieg auf der Couch, obwohl die „to do Li-
ste” mich so vorwurfsvoll anguckt. Kein Wunder, ich habe ja noch
nichts davon erledigt. Als sich das Gewitter langsam verzieht, IHR Är-
ger verflogen ist und wir abends dann im Bett liegen, finden wir doch
tatsächlich die Lösung. Ich bin scheinbar schmutzblind. Während SIE
das Gefühl hat, die Wohnung versinke im Chaos und es ist dreckig,
denke ich so, wir KÖNNTEN ja mal wieder absaugen oder so und
während ich noch denke, putzt SIE die Wohnung blitzeblank. Tja,
auch vorher hätten wir vom Boden essen können, jetzt kann ich mich in
den Fliesen spiegeln. Eine Lösung finden wir eh nicht, das ist mir schon
lange klar, daher dauert es auch nicht lange, bis wir was gefunden ha-
ben, was wir beide gleichzeitig tun können ...
[Tom Zerbe]
„So lange man
den Teppich sieht,
müssen wir nicht
saugen ... Schatz wir
haben Fliesen“. Als ich
das Bild auf Facebook
sah, musste ich sofort an
IHN denken. Nein, es ist ja
nicht so, dass er GAR NICHTS im
Haushalt tut. Sondern nur FAST
NICHTS. Ich habe manchmal das Gefühl, er
ist Schmutzblind. Das klingt im ersten Moment ko-
misch, aber eigentlich völlig logisch. Morgens ist es scheinbar unmöglich,
die Kaffeetasse in den Geschirrspüler zu räumen. Er geht ungefähr zehn Mal
daran vorbei und trotzdem thront die Kaffeetasse einsam und verlassen in
der Spüle. Spreche ich ihn darauf an, versichert er mir, den Becher gar nicht
gesehen zu haben. Schön auch, die netten Hinweise von IHM, ich könnte
mal wieder die Kaffeemaschine putzen. Dieses sagt er mir ungefähr zehn
Mal in der Ich-Form bis ICH es dann nach vier Wochen schließlich selbst ma-
che. Wenigstens ist er dann so nett, mir zu sagen, dass ich dies hätte doch
nicht machen brauchen, schließlich hätte ER das auch irgendwann gemacht.
Die Frage ist nur wann? Und so mache ich lieber alles alleine, bevor ER sich
dann mal dazu durchringt, mit dem Staubsauger den Schmutz gleichmäßig
in der Wohnung zu verteilen oder die Spülmaschine zu überladen. Von der
Waschmaschine ganz zu schweigen, die wird erst angeschmissen, wenn der
Wäschekorb aus allen Nähten platzt. Dass dann gleich vier Maschinen auf
einmal gewaschen werden müssen, scheint ihm dann tatsächlich zu entge-
hen. Schade, dass er so selten von alleine will ...
[Nadine Klein]
SIE SAGT
ER SAGT
Männer und Frauen passen zusammen. Finden
zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom
Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden klei-
nen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat:
„DER KÜHLSCHRANK”
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