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PISTE.DEKULTUR
| BÜHNE
Was gibt einem das Recht ein
Mensch wie jeder andere zu sein?
Ahmed Soura und Roland Walter
zwei unterschiedliche Menschen la-
den die Gäste ein, über Grenzen zu
gehen. RolandWalter ist seit der Ge-
burt spastisch gelähmt und sitzt im
Rollstuhl. Ahmed Soura ist in Burkina
Faso, Afrika, geboren. Beide sinddie
Ausgrenzung gewohnt, sei es durch
dieHautfarbe oder durch die körper-
liche Eingeschränktheit. Zusammen
loten sie die etwaigen Berührungs-
punkte aus und lassen eine ganz
neue andere Perspektive sichtbar
werden. Das Konzept zu der Perfor-
mance Why not? Kommt von der
monsun Theater Leitern Francoise
Hüsges, die Choreografien steuerte
Darsteller Ahmed Soura bei.
monsuntheater.deWHY NOT
16/17.SEPTEMBER 20 UHR
MONSUN THEATER
"Wir eröffnen mit einem Doppelschlag, könnte man sagen",
erklärte Chefdramaturgin Julia Lochte vom Thalia Theater bei
der Spielzeitpressekonferenz im April zur neuen Produktion
Wut/ Rage mit der das Haus am Alstertor in die neue Saison
startet. "Das Stück ist geschrieben von einer sprachmächtigen
Autorin, nämlich Elfriede Jelinek, die immer wieder ihrer Ohn-
macht eine Stimme verleiht. In diesem Falle darüber, was ge-
rade in Europa passiert", so Lochte weiter über die Produktion
in der Regisseur Sebastian Nübling Regie führt. Das Hambur-
ger Theater ist erst das zweite Haus in Deutschland, dass das
aktuellste Werk der Literaturnobelpreisträgerin inszenieren
lässt. Doch es belässt es nicht bei der Wutschrift der Österrei-
cherin, die "Wut" als Reaktion auf die Anschläge auf einen jü-
dischen Supermarkt in Paris und die Zeitschrift Charlie Hebdo
geschrieben hat und gleichzeitig ihrem Unverständnis für die
vielen rassistischen Reaktionen von Pegida und Co Luft macht.
Das Thalia bat zusätzlich den britischen Dramatiker Simon
Stephens darum, in dialogischen Szenen auf Jelineks Thema
Bezug zu nehmen. Doppelte Autorenpower also und vor al-
lem ein Projekt das zeitgemäßer nicht sein könnte.
thalia-theater.deWUT RAGE
16.SEPTEMBER 20 UHR
THALIA THEATER
Credit: Smailovic