DIGITALISIM
IM INTERVIEW
034
PISTE.DEPISTE
| INTERVIEW
Wie würdet ihr euer inzwischen drittes Album selbst
beschreiben?
Jence: Sehr bunt, sehr sommerlich. Viele Melodien
undHooks sind darauf und es ist sehr abwechslungs-
reich. Wir haben einfach drauf los gebastelt und
nichts zensiert, wodurchwir in einigen Tracks überra-
schend lang und pur sind. Da ist unheimlich viel zu
entdecken.
Wie ist bei euch die Arbeitsaufteilung?
Isamail: Ich bin Cutter und er dreht. (lacht)
Jence: Ich war viel zwischen London und Hamburg
am pendeln, wodurch wir unsere Zeit sehr gut orga-
nisieren mussten. Wenn wir uns dann getroffen ha-
ben, hatte jeder bereits konkrete Ideen entwickelt. Im
Studio haben wir uns dann gemeinsam auf das
Handwerkliche konzentriert. Das hatte den Vorteil,
dass dieses Album relativ zügig voran kam.
Ihr legt überall auf derWelt auf. Habt ihr ein Lieblings-
land?
Ismail: Eigentlich nicht. Jedes Land und jede Stadt hat
seine eigene Schönheit.
Jence: Klingt jetzt natürlich sehr diplomatisch. Natür-
lich spielen wir gerne zu Hause hier in Hamburg.
Manchmal mag ich es aber auch in Ländern aufzule-
gen, in denen man nicht so viele Leute kennt. In Spa-
nien zum Beispiel legen wir manchmal richtig spät
auf, gegen fünf Uhr morgens. ImGegensatz zu Ham-
burg, wo wir viel mit Freunden unterwegs sind, kön-
nen wir dort im Hotel entspannen. Das hat also bei-
des so seine Vor- undNachteile. Na und so etwas wie
Japan ist natürlich auch immer ein Highlight. Aber ei-
gentlich sind wir da nicht so wählerisch.
Euch als Teamgibt es schon seit 2004.Wie kames zu
der Zusammenarbeit?
Ismail: Wir kennen uns aus dem Laden Undergound
Solution. Jens hat da gearbeitet.
Jence: Da lag die PISTE übrigens auch immer aus...
Damals an der Alsterglacis, den Laden gibt es ja lei-
der nicht mehr.
Ismail: Ich war da Stammkunde. Irgendwann war
Jens nicht da und ich habe spontan ausgeholfen. Spä-
ter bin ich dann rüber zuWordandSound, die gehör-
ten ja zusammen und habe da als Azubi im Vertrieb
angefangen. Dann haben wir irgendwann angefan-
gen zusammen auf Partys aufzulegen. Jens und ich
haben jeweils Tracks produziert und uns mit Freunden
ein Tonstudio geteilt.Wie das dann so ist, hatte der ei-
ne dann keine Zeit mehr, der andere kein Gled. Ir-
gendwann waren wir zwei dann übrig...
Was macht ihr gerne in eurer Freizeit wenn ihr in
Hamburg seid?
Jence:Wennwir mal zu Hause sind freuenwir uns ei-
gentlich auf ein bisschen Ruhe. Ichwürde sagen Fahr-
rad fahren. Ich hab den Stadtpark und die Citynord
wieder für mich entdeckt. Da geht es hoch, runter auf
zwei Ebenen, dann sind da Rolltreppen, kaum Ver-
kehr -perfekt zum Biken.
Ismail: Ich fahre auch gerne Richtung Elbbrücken Bi-
ken.
Jence: Ja und essenwarenwir gradwieder mit Kolle-
gen an derWartenau, beimChinesen. Der heißt Gol-
den und sieht von außen überhaupt nicht spektakulär
aus, ist aber super lecker. Da waren wir auch schon
mit den Fantas und mit Freunden aus Belgien. Der
scheint auch echt authentisch zu sein, es kommen auf
jeden Fall auch sehr viele Chinesen dorthin.
Wie geht es jetzt bei euchweiter?
Jence: Wir sind jetzt erstmal auf Clubtour, dann geht
es in die USA und dann kommen natürlich die Festi-
vals. Wir spielen beimMelt, beim Hurrican, Sonne-
MondundSterne und einigen anderen Festivals - da
freuen wir uns auch schon sehr drauf.
thedigitalism.comDIGITALISM, DAS SIND DIE BEIDEN HAMBURGER JENS „JENCE“ MOELLE
UND ISMAIL „ISI“ TÜFEKÇI. SEIT 2004 SIND SIE UNTER DEM NAMEN DIGI-
TALISM GEMEINSAM IN DER ELECTRO-HOUSE SZENE UNTERWEGS.
NACH ZAHLREICHEN FESTIVALAUFTRITTEN WIE AUF DEM MELT, HURRICA-
NE ODER SONNEMONDSTERNE IST NUN IHR NEUES ALBUM „MIRAGE“
ERSCHIENEN. WIR HABEN DIE BEIDEN ZUM INTERVIEW EINGELADEN.
DAS NEUE ALBUM “MIRAGE” IST SEIT DEM 23. MAI ERHÄLTLICH