PISTE.DE
035
kult
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INTERVIEW
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Du gehörst momentan zu
den erfolgreichsten
deutschsprachigen
Künstlern. Wann hast du
realisiert, dass du an der
Spitze mitmischst?
In Rostock ist es ein bisschen
was anderes, weil es hier
etwas extremer ist, aber in
Berlin oder so ist es total
entspannt. Ich kann aber auch
in Rostock ganz normal durch
die Stadt laufen oder S-Bahn
fahren. In erster Linie sind die
Leute einfach glücklich und
auch ein bisschen stolz. Es ist
schön, wenn die Leute ganz
lieb ankommen und wegen
einem Foto fragen - das ist
dann auch was ganz cooles.
Es ist halt was Familiäres hier.
Wieviel Einfluss hat deine
Wahlheimat Berlin auf
dich und deine Musik?
Ich glaube alles hat einen
Einfluss auf einen. Wenn du
Musik machst, wo es in den
Songs um Themen aus deinem
Leben geht, hat deine Heimat
viel Einfluss. Ich war die
letzten zwei Jahre viel auf
Reisen und habe viel auf der
Welt gesehen - das hat
natürlich auch alles einen
Einfluss auf die neue Platte
gehabt. Man spürt diesen Vibe
halt ...
... das scheint dein neues
Lieblingswort zu sein.
„Vibe” ...
... es gibt ja so viele Wörter.
Eine Zeit lang haben wir alle
so wie Stromberg gesprochen,
eine Zeit lang alle wie mein
neuer Freund Christian Ulmen
und wenn du Musik machst,
gibt es halt Begriffe, die sehr
wichtig sind. „Vibe“ gehört
irgendwie dazu. Ich kenn zum
Beispiel kein anderes Wort für
Vibe – nichts trifft Vibe so gut
wie eben Vibe.
Hast du Künstler, die ein
Idol für dich sind? Mit
wem würdest du gerne
mal zusammen auf der
Bühne performen?
Idol ist immer schwierig, es
gibt Leute, die man total mag,
oder für ihre Musik feiert. Ich
bin Björk Fan, weil ich die
Musik total geil finde. Udo
Lindenberg ist ein toller
Künstler. Ich würde gerne mal
mit Jay-Z auf der Bühne stehen.
Was für Musik hast du
auf deinem Handy, was
hörst du gerne?
Ich bin ein „Underground-
Bernd“ (lacht). Ich hör viel
Auto-Mugge, die keiner kennt,
kryptische Musik, die
irgendwo zwischen fünf
verschiedenen Musik-
richtungen routiert, Free Jazz
Kram. Im Moment höre ich viel
Hip-Hop, viel Old-School-
HipHop als Inspiration für die
neue Platte, alte Wu-Tang
Sachen und so.
Worauf kommt es im
Leben wirklich für dich
an?
Im Leben kommt es auf jeden
Fall nicht darauf an,
irgendetwas absolut
erfolgreich zu machen,
sondern etwas mit
Überzeugung und Leidenschaft
zu machen. Nicht jeder
Musiker, der Musik macht,
muss auch ein Star sein. Das
ist auch das, was die Kids
immer so denken, das „große
Star Ding – du musst bekannt
sein.” Es geht vielmehr darum,
dass man Herzblut für eine
Sache hat. Du solltest glücklich
sein, bei dem was du machst.
Das ist, glaube ich, das
Entscheidende. Nicht das
Geld, das einem dabei winkt.
Das allein macht einen nicht
glücklich. Ich find es gut, wenn
jemand versucht, seine Träume
zu verwirklichen!
Wenn wir schon von
Glück und Wohlfühlen
reden: Welcher war dein
glücklichster Moment?
Ein sehr krasser Moment für
mich war auf jeden Fall, als
mein Sohn auf die Welt
gekommen ist. Das war
wirklich so WOW (lacht), ein
echt wahnsinniger Moment!
Ich will einfach die ganze
Welt sehen und das sind dann
alle schönen und interessanten
Momente für mich. Es gibt
aber auch nichts Schöneres,
als zu angeln oder zu tauchen.
Einfach mit einem Hai oder mit
einer Schildkröte zu tauchen,
kann einer der unfassbar
schönsten Momente deines
Lebens sein. Natürlich auch
ein toller Hansa Sieg oder
einen fetten Hecht zu angeln.
Es gibt gewisse Momente, die
man besonders mag.
Wie sieht dein Plan für
2014 aus? Am 31.
Januar erscheint dein
neues Album „Zum Glück
in die Zukunft II” und
eine Tour durch
Deutschland ...
... Ich freu mich auf die Platte
und spiele eine große Tour
und dann hab ich ganz viele
Festivals, dann wahrscheinlich
noch ’ne große Tour und
dann geht es einen Monat
nach Jamaika und da wird
dann an einem neuen ‚Marsi’
Album gearbeitet (lacht).
[Interview Caro Sternhagen]
Das neue Album: „Zum Glück
in die Zukunft II” ab 31.
Januar im Handel und als
Download erhältlich.
18. März
Alsterdorfer Sporthalle
MARTERIA
Marten alias Marteria im Gespräch
über Musik, Hansa und Angeln.
marteria.com