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024

PISTE.DE

KULTUR

| INTERVIEW

PISTE:

Du hast die letzten Jahre in deinem Leben

als eine Achterbahnfahrt beschrieben. Erst signed

dich ein großes Plattenlabel um dich dann wieder

fallen zu lassen. Dann landest du mit "Too Close"

einen Megahit, wirst wieder gesigned und wieder

fallen gelassen. Dein nunmehr drittes Album

bringst du über dein neues und vor allem eigenes

Label raus. Wie fühlt sich das für dich an?

Das fühlt sich schon wie eine große Erleichterung

an, obwohl es natürlich auch viel mehr Arbeit ist.

Man hat keinen Mittelsmann mehr und ist für alles

selbst verantwortlich. Aber es ist großartig, die volle

Kontrolle über die eigene Musik zu haben. Man

muss sich nur noch um sich selbst und die Band küm-

mern. Die Musik steht also vollkommen im Mittel-

punkt.

PISTE:

Du hast einmal gesagt, die Musik und die

Texte zu schreiben ging unheimlich schnell...

Ja, die Tracks für das Album waren sehr schnell fer-

tig. Das Mastering und Editing also letztendlich rich-

tig gute Songs aus dem Material zu machen, dass

war der Prozess der deutlich länger gedauert hat.

PISTE:

Du schreibst alle deine Songs selbst. Wo-

her nimmst du die Inspiration?

Zum Glück leben wir in einer unglaublichen Welt -

an einem ganz besonderen Ort. Da ist überall Raum

für Inspiration. Gute, schlechte und natürlich auch

richtig hässliche Dinge. Ich bin ein Vater, ein Ehe-

mann, ein Freund und ein Musiker und es gibt viele

verrückte und inspirierende Dinge über die man

schreiben kann. Der Großteil meines Albums handelt

von den Erkenntnissen die man gewinnt, wenn man

Vater und Ehemann wird und davon, wie dramatisch

und drastisch sich meine Weltsicht verändert hat.

PISTE:

Dein letztes Album war ja sehr akustisch.

Mit "Tail of a Lion" bewegst du dich wieder mehr

in Richtung der elektronischen Musik...

Ja, es ist auf jeden Fall elektronischer. Viel mehr Sam-

pling, viel mehr Beats - all die guten Dinge eben.

Wie gesagt, meine Weltsicht hat sich sehr verändert

und ich persönlich habe mich sowohl im Kreativen,

als auch musikalisch weiterentwickelt. Für mich gilt

es, sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen,

Probleme selber aus der Welt zu schaffen

um die Dinge im Leben zu ändern. Wenn man so

will, ist das auch das Thema des neuen Albums.

PISTE:

Was brauchst du um deine Songs zu ent-

wickeln?

Ich brauche nur meine Gitarre, einen Computer und

irgendeinen Raum. Dieses Album ist auf einem Boot

entstanden. Chris Hargraves ist mein Bassist, lebt

auf einem Hausboot in East London und dort haben

wir das Album kreiert. Es ist dort sehr ruhig, sehr iso-

liert also die perfekte Atmosphäre für Kreativität.

PISTE:

Im Februar kommst du ja im Rahmen deiner

Tour auch nach Hamburg. Wie oft warst du schon

hier?

Mindestens fünf Mal. Ich liebe Hamburg, das ist ei-

ne sehr musikalische Stadt mit einer großen Musikge-

schichte. Ich habe da immer gerne gespielt und

freue mich sehr auf den Gig im Knust.

Credit: Christopher

Hargreaves

Alex Clare