piste Schwerin 05/2024

LIFESTYLE PISTE.DE | LIFESTYLE 15 Fotos: ©AdobeStock DIE RANGORDNUNG DER LIEBE "Du sollst Vater und Mutter ehren auf dass es Dir wohl ergehe auf Erden" - ein wichti- ges Gebot. Manchmal schaut das in der Pra- xis aber so aus, dass der verheiratete Sohn mehr auf seine Mutter achtet als auf seine Frau. Wenn diese beiden dann noch schlecht miteinander auskommen, weil sie sich in stän- diger Konkurrenz zueinander befinden, sagt er vielleicht: "Das sollen sie untereinander ausmachen." Da sagen wir Eheberaterinnen: "Nein, das müssen Sie als Ehemann und Sohn regeln". Wenn eine Frau und ein Mann sich finden, sich verlieben, eine Beziehung eingehen und vielleicht als Erfüllung ihrer Liebesbeziehung Kinder bekommen, dann ist diese Beziehung zwischen Mann und Frau die einzige selbst- gewählte Beziehung und damit für beide an erste Stelle zu setzen. In eine Familie wird man hineingeboren. Eltern kann man sich nicht aussuchen. Da hat man mehr oder we- niger Glück. In jedem Fall kann man davon ausgehen, dass Eltern ihr Bestes geben (wol- len). Kaum ein Vater oder eine Mutter wollen absichtlich ihrem Kind schaden. Die meisten geben wirklich ihr Bestes. Das ist es wert zu achten. Wenn der Sohn, die Tochter das Haus ver- lassen, um in die Welt zu gehen, haben die Eltern sie erfolgreich großgezogen. Das ist der Lauf der Welt, der Generationenvertrag. Die Eltern gaben weiter, was sie bekommen haben. Und der Sohn, die Tochter geben wie- der weiter, was sie von ihren Eltern bekamen. Das ist nicht umkehrbar. Wenn erwachsene Söhne und Töchter ihre Eltern im Alter versor- gen, dann ist das eine liebevolle Handlung aber keine Bringschuld. Deshalb muss der Sohn auch nicht bevorzugt für die Mutter oder den Vater da sein und auch nicht die Tochter. Die Rangordnung der Liebe besagt: Das Paar muss füreinander an erster Stelle stehen, die Kinder stehen an zweiter Stelle und an dritter Stelle die eigenen Eltern. Mit der "Bronzeme- daille" sind diese auch meist gut zufrieden. In unserem vorher genannten Beispiel muss der Sohn das deutlich seinen Eltern zeigen, besser noch sagen: "ich habe euch als Eltern lieb und bin dankbar dafür, was ihr mir gege- ben habt. Aber das hier ist meine Partnerin. Die steht für mich an erster Stelle. Wir fällen unsere Entscheidungen gemeinsam." Umgekehrt gilt das für die Frau genauso. Auch sie könnte in ihrem Vater immer noch den "besseren Mann" sehen oder alles zu- erst mit ihrer Mutter besprechen. Auch hier ist es wichtig, dass sie bewusst ihrem Mann die Achtung zollt, die ihm als ihrem selbstgewähl- ten Partner zusteht. Autor: Ingrid und Hans Berwanger http://www.eheberatung-coburg.de/

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