piste Schwerin 03/2024

JOB & AUSBILDUNG 34 JOB & AUSBILDUNG | PISTE.DE BEGINN EINES NEUEN ZEITALTERS? Im Wandel des Arbeitsum- felds immer einen klaren Blick behalten In einer zunehmend vernetzten Welt verändert sich die Arbeits- kultur rapide. Dezentrales Arbei- ten und der Paradigmenwech- sel zu New Work prägen immer stärker die Art und Weise, wie Menschen miteinander in Verbin- dung treten und zusammenarbei- ten. Statt starrer Hierarchien und festgefahrener Arbeitsabläufe setzen Unternehmen vermehrt auf Selbstverantwortung, Eigen- initiative und persönliche Entfal- tung. Dieser Ansatz hebt die tra- ditionellen Bürogrenzen auf und ermöglicht es Mitarbeitern, ihren Arbeitsplatz flexibel zu wäh- len – egal ob im Homeoffice, in Co-Working-Spaces oder unter- wegs. Zudem profitieren Ange- stellte von einer besseren Work- Life-Balance.[1] „Doch trotz der zahlreichen Vorteile, die diese neuen Arbeitsmodelle mit sich bringen, stehen Unternehmen noch vor technischen Herausfor- derungen“, erläutert Markus Voll- mer, COO und Co-Founder der Casablanca.AI GmbH. „Hier treten Schwierigkeiten auf, die in der Vergangenheit kaum eine Rolle spielten: beispielsweise die fehlende oder stark reduzierte nonverbale Kommunikation im Rahmen von Videokonferenzen.“ Zeichen des Verständnisses Moderne Videocall-Technologie ermöglicht es, dass unter ande- rem Teams und Geschäftspart- ner über geografische Grenzen hinweg – ohne sich physisch überhaupt im selben Raum zu befinden – miteinander arbei- ten können. Kostspielige, lang- wierige und wenig nachhaltige Geschäftsreisen lassen sich so einfach vermeiden. Gerade der Mangel an wirklichem Blickkon- takt in Meetings verhindert je- doch einen sonst so fundamen- talen Aspekt der menschlichen Kommunikation. „Im persönlichen Gespräch spielen die Augen eine entscheidende Rolle, denn sie dienen neben dem gesproche- nen Wort als ein wichtiges Mittel zur Übermittlung von Informatio- nen“, hält Vollmer fest. Blickkon- takt erlaubt die Schaffung eines tiefgreifenden Verständnisses für das Gegenüber, bildet Vertrauen und fördert gleichzeitig die em- pathische Verbindung zwischen den einzelnen Gesprächsteil- nehmern. Kleinste nonverbale Zeichen, wie unter anderem die unausgesprochene Abstimmung, wer aktuell das Wort hat, finden im persönlichen Miteinander un- bewusst über einen kurzen Au- genkontakt statt. Dieser fehlende Austausch sorgt schnell für Ver- wirrung oder sogar Chaos in digitalen Meetings. Durch den alltäglichen Verlust eines solch wichtigen Kommunikationsmittels geht nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch in privaten Ge- schäftsbeziehungen ein wichtiger Faktor verloren. Vertrauensfrage stellen Wer ertappt sich nicht manchmal dabei, beim Meeting eher sein eigenes Bild zu beobachten, statt dem Gegenüber wirklich durch die Kamera entgegenzublicken. Schon innerhalb von Millisekun- den entscheidet das Gehirn aber, ob es den anderen als vertrau- enswürdig einstuft oder nicht und dabei spielen auch die Augen als sprichwörtliches „Tor zur Seele“ eine entscheidende Rolle. Video- konferenzen erschweren diesen Mechanismus, da sie nonverbale Signale nicht perfekt übertragen. Durch die Positionierung der Ka- mera besteht kaum die Möglich- keit, seinem Gesprächspartner gleichzeitig durch die Linse ent- gegenzublicken und ihn auf dem Bildschirm anzusehen. „Sobald es aber zum Verlust des persön- lichen Blickkontakts kommt, ent- steht schnell ein Gefühl der sozia- len Distanz“, erklärt der Experte. Forscherinnen und Forscher der Universität Göteborg und der Standford University haben 2022 wissenschaftlich belegt, dass Menschen, die während Vi- deocalls in die Kamera schauen, sympathischer, geselliger und präsenter wirken als solche, die keinen Augenkontakt herstellen. [2] Technische Lösungen wie Ca- sablanca.AI erlauben hier ohne größere Mühe die natürliche Herstellung des Augenkontakts. Vollmer weiß: „Es ist entschei- dend, die menschliche Kompo- nente nicht zu vernachlässigen und Wege zu finden, den virtuel- len Augenkontakt zu verbessern, um eine tiefere, menschliche Ver- bindung in einer zunehmend di- gitalen Arbeitswelt zu fördern. ➀ Fotos: 1_©Casablanca.AI GmbH_Markus Vollmer

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