piste Schwerin 11/2023

CITY NEWS PISTE.DE | CITY NEWS 7 Fotos: ©Ypsomed WAS KANN DAS DENN? Beim Besuch bei Ypsomed schlagen die Herzen von Tech- nik- und Sci-Fi-Enthusiasten höher. Ein herzlicher Empfang erwartete uns vom Abteilungsleiter And- reas Mehlich. Doch zunächst gilt das oberste Gebot – die Kleiderordnung. Also tauch- ten wir in der Umkleidekabine in Tyvek Anzüge, um möglichst keine Staubpartikel einzuschleppen, denn die Pro- duktqualität steht an oberster Stelle. Nachdem wir uns umgezogen hatten, zeigte uns Andreas mit funkelnden Augen die Gerät- schaften. Ypsomed stellt Autoin- jektoren und Pumpensysteme für transportiert, die dann Spritzguss- teile herstellen. Doch was sind Spritzgussteile? Der Pen, den wir gezeigt be- kommen haben, besteht aus 11 Komponenten. Selbst die Ver- packung wird in der Produktion in der riesigen, modernen und für unsere Augen wie in einer, eines Scifi-Films ähnelnden Produktionshalle selbst herge- stellt. Wir betrachten die erste Maschine: Kunstoff rein, Spritz- gussteil raus – Millisekunden schnell purzeln die Einzelteile aus der Ma- schine. Roboterarme, wie man sie sonst nie zu sehen bekommt, agieren automatisch und Milli- meter genau . Der Mensch füt- tert sie lediglich mit Material nach. Etwa zur Hälfte unseres Rundgangs konnten wir bereits die Einzelteile sehen, die an den verschiedenen Stationen pro- duziert werden. Anschließend erreichen wir das High Class Modell einer Maschine, die kaum an Hightech zu überbie- ten ist. Mehrere Roboter setzen die Teile zusammen, sodass am Ende ein fertiger Injektionspen in einem Blister verpackt wird. Am Ende der Produktion jeder einzelnen Komponente checkt ein Roboter über eine Kamera das Ergebnis. Somit wird die Qualität jedes Produktes über- prüft. Von jeder hergestellten Charge werden Rückstellmuster aufbewahrt, und jeder Schritt die Verabreichung von flüssigen Medikamenten her. Fast jeder kennt Autoinjektoren, wie Insulinpens, die die Injektion durch einen kleinen Klick für die Anwender vereinfachen. Nun aber zu unserem weiteren Rundgang. «Hören Sie das Ge- räusch?», fragte Andreas. Das ist der Kunststoff, welcher in Granu- latform, zu einer der Anlagen ge- führt wird. Wir staunen – über Schläuche an der Deckewird der Kunststoff in seiner Rohform zu den einzelnen Maschinen im Produktionsprozess wird do- kumentiert, um die Rückverfolg- barkeit sicherzustellen. Die Produktionshallen haben uns durch ihre Größe beein- druckt und wird gerade erwei- tert. Jede Maschine und jeder Roboter wird noch moderner und schneller, was die Herstel- lung von bis zu 100 Millionen zusätzlichen Injektoren ermög- licht. Und das alles im Industrie- park Schwerin. Nachdem wir während unseres Rundgangs durch die Produk- tionshalle knapp 1,5 Kilometer zurückgelegt haben, wurden wir von einem WOW- und AHA-Effekt nach dem anderen überrascht. Das Ziel ist es, alles selbst her- zustellen, einschließlich der Fe- dern zum Auslösen des Pens (die bisher extern produziert wurden), denn Nachhaltigkeit ist Ypsomed sehr wichtig. Beim Transport bsp. der Federn, wird in großem Volumen transpor- tiert – und es wird „fast nur Luft“ bewegt, daher ist es für die Nachhaltigkeit wichtig, den Transport und die Transport- wege einzusparen und dabei die Qualität aus einer Hand zu gewährleisten. Warum aber werden die Teile hinter Glas gefertigt und warum sind die Schutzmaßnahmen so um- fangreich? Durch die Hohen Qualitätsstandards wird ver- hindert, das die staubempfind- lichen Teile nicht verunreinigt werden. Die Maschinen lau- fen von Montag bis Freitag, Tag und Nacht, und werden im 3-Schicht-Systemvon den Mit- arbeitern bedient. Vielen Dank für den spannen- den Einblick bei euch! Wir wer- den uns das auf jeden Fall noch einmal anschauen – wir sind beeindruckt.

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