piste Schwerin 11/2023
LIFESTYLE PISTE.DE | LIFESTYLE 13 Fotos: 1_© AdobeStock SOCIAL MEDIA KNIGGE Der Social Media Knigge: Die Kunst der digitalen Etikette Du und Social Media, ein Ort für lockere und ungezwungene In- teraktionen. Doch Vorsicht, diese vermeintliche Freiheit kann schnell zu Fehltritten führen. Ein klarer Verstoß gegen die Netiquette kann zu unerwünschten Folgen wie eskalierenden Diskussionen, verpassten beruflichen Chancen, Abmahnungen oder sogar Kün- digungen führen. Doch das muss nicht sein. Unser Social Media Knigge zeigt dir die goldenen Regeln des Internets und wie du den Umgang miteinander online verbessern kannst. Im echten Leben steht der Name Adolf Freiherr von Knigge seit Jahrhunderten für Anstandsre- geln und gutes Benehmen. Ur- sprünglich ging es Knigge darum, den angemessenen Umgang mit- einander zu fördern, ganz im Sinne der Aufklärung. Dieser Ge- danke steht auch hinter dem So- cial Media Knigge. Es geht nicht darum, welches Besteck zu wel- chem Anlass verwendet wird, sondern um den respektvollen Umgang miteinander in der digi- talen Welt. Die Macht der Selbstdarstellung: Wenn du ein Foto siehst, das eine Person in einem weniger vorteil- haften Zustand zeigt, hängt die Wahrnehmung davon ab, wer es betrachtet. Das Alter spielt oft eine entscheidende Rolle. Jünge- ren Absolventen und Berufsan- fängern fehlt oft das Verständnis für angemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit. Bei Fotos und Kommentaren solltest du immer deine Zielgruppe im Hinterkopf behalten: Personaler betrachten solche Fotos in der Regel weniger humorvoll. Bewerbung und So- cial Media: Eine Umfrage des bri- tischen Markt- und Meinungsfor- schungsinstituts YouGov ergab, dass bereits jeder fünfte Arbeit- geber einen Bewerber aufgrund seines Verhaltens in sozialen Medien abgelehnt hat. Das am häufigsten überprüfte Netzwerk war dabei das Karrierenetzwerk LinkedIn mit 48 Prozent. Ob alle Ergebnisse auf den deutschen Markt übertragbar sind, sei da- hingestellt. Fest steht jedoch, dass du für deine Online-Präsenz und Außendarstellung verantwortlich bist. Um zukünftige Probleme zu vermeiden, empfehlen wir dir fol- gende Tipps: Die Kunst der Selbstdarstellung: Dein Profil in sozialen Netz- werken dient zu einem gewis- sen Grad der Selbstdarstellung. Wähle klug, welches Netzwerk du für welchen Zweck nutzt. Klar- namen und Profilbilder sind in Business-Netzwerken wie Linke- dIn üblich, daher solltest du si- cherstellen, dass sie gepflegt sind. In privaten sozialen Medien sind Klarnamen und Profilbilder sel- tener. Diese Kanäle sind eher für persönliche Interessen gedacht. Denke daran, dass das Internet nie vergisst, daher ist Zurückhal- tung angebracht. Privatsphäre schützen: Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du kein öffentliches Profil haben. Dies schließt die Bestäti- gung von Kontakten ein, die du persönlich kennst. In einigen sozi- alen Netzwerken wie Facebook kannst du einstellen, wer deine In- halte sehen kann. Achte auf deine Privatsphäre und respektiere die Privatsphäre anderer. Veröffent- liche beispielsweise keine Bil- der mit anderen Personen, ohne zuvor um Erlaubnis zu fragen. Angemessenes Verhalten: Es geht nicht nur um die Aus- wahl der Bilder und angemes- sene Kommentare, sondern auch darum, den richtigen Button zu verwenden. Auf Facebook kann das Drücken des lachenden Smi- leys bei ernsten oder traurigen Themen Verwirrung oder sogar Ärger auslösen. Bei Twitter ist Vorsicht geboten, da nur 280 Zei- chen zur Verfügung stehen. Dies kann zu Missverständnissen füh- ren, da komplexe Themen nicht angemessen dargestellt werden können. Professionalität wahren: Die Internetkultur mag locker wir- ken, aber in beruflichen Netzwer- ken ist Professionalität entschei- dend. Du repräsentierst hier deine Fachkompetenz, daher ist eine re- spektvolle und formelle Anspra- che angemessen. Auf Plattformen wie Xing und LinkedIn solltest du das "Sie" verwenden, während das "Du" erst bei persönlicherer Bekanntschaft in Betracht gezo- gen werden sollte. Inhalte und Austausch: Berufliche Netzwerke bieten die Möglichkeit, deine Expertise her- vorzuheben. Das Teilen von Fach- kommentaren, Buchrezensionen und anderen themenbezogenen Inhalten fördert den Austausch mit anderen Nutzern. Bei um- strittenen Themen solltest du die Wahrheit der Aussagen überprü- fen, bevor du kommentierst, und stets Contenance wahren. Die digitale Welt bietet vielfältige Chancen, sich zu vernetzen und auszudrücken. Mit dem Social Media Knigge kannst du sicher- stellen, dass du diese Chancen auf respektvolle und vorteilhafte Weise nutzt. Deine digitale Prä- senz kann sich positiv auf dein Leben und deine Karriere auswir- ken, wenn du die Regeln der Ne- tiquette respektierst. Mache das Beste aus deiner Online-Präsenz und gestalte eine positive und professionelle digitale Identität. ➀
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw