piste Schwerin 11/2023
LIFESTYLE 10 LIFESTYLE | PISTE.DE Fotos: 1_©Medical Inn_Dr. Mehmet Atila BEAUTY-DOC PACKT AUS! Kooperationen mit Stars, außergewöhnliche Operationen und abgelehnte Eingriffe – Bekommen Influencer Sonderprämien? Wie geht man mit den Beauty- Geheimnissen der Stars um und welche Grenzen sollte es in der Schönheits- chirurgie geben? Im Interview beantwortet Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des „Medical Inn“-Zentrums in Düsseldorf, diese und weitere spannende Fragen. Dr. Atila, was oder wen empfinden Sie als Beauty-Doc persönlich als schön? Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Für mich ist jeder Patient schön. Meine Aufgabe ist es, Kör- perproportionen zu verbessern und der Schönheit eines jeden Einzelnen, wie ich sage, ein neues Kleid, ein neues Äußeres anzuziehen. Dabei be- rücksichtige ich individuelle Lebensphasen, Wün- sche, Herkunft und die aktuellen Gegebenheiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und die individuelle Schönheit jedes Patienten zu be- tonen. Wie haben sich die Wünsche und Vorstel- lungen der Patienten verändert? Der Körper ist das neue Statussymbol, und viele streben nach einem optimierten Aussehen durch Fitness, Ernährung und Schönheitschirurgie. Mit- hilfe von Internet und sozialen Medien sind die Menschen heute besser als früher über die Mög- lichkeiten der Schönheitschirurgie informiert, was auch ihre Wünsche beeinflusst. Dabei gibt es ste- tig wechselnde Trends und neue Methoden, die von Kunden gezielt gewünscht werden. Unsere Aufgabe ist es, die Realität der Wünsche zu prü- fen und streng aufzuklären. Zu Ihren Patienten gehören auch viele In- fluencer und Prominente. Wie gehen Sie mit den Beauty-Geheimnisse der Stars um? Ob prominent oder nicht, alle werden bei mir gleich behandelt. Dennoch gibt es bei Prominen- ten einige Besonderheiten zu beachten. Hierzu gehören Sondertermine, wie zum Beispiel Opera- tionen am Wochenende, sodass die Patienten und gegebenenfalls auch ihre Angehörigen in der Kli- nik ihre Privatsphäre behalten. An diesen Tagen darf auch nur vorher speziell geschultes Personal die Klinik betreten. All diese Vorgänge, um die Geheimsphäre der Stars zu gewährleisten, sind für mich aber nur ein Nebenschauplatz. Sobald das OP- Licht angeht, erhalten alle Patienten die gleiche Fürsorge und operativen Einsatz mit der gleichen Hingabe. Bekommen Influencer und Promis Son- derprämien? Nein, ganz im Gegenteil. Prominente müssen für den zusätzlichen Aufwand, wie die Operationen am Wochenende, die Schließung der gesamten Klinik für Patienten und ihre Angehörigen sowie spätabendliche Sprechstundentermine, zusätz- lich zahlen. Bei Influencern, die ihre Operationen öffentlich teilen und ihre Follower daran teilha- ben lassen, ist ein solcher Aufwand in der Regel nicht erforderlich. Dennoch bezahlen auch diese Influencer selbstverständlich für ihre Operationen bei mir. Es hat also nichts mit dem Gerücht auf sich, dass Influencer alles umsonst be- kommen? Generell ist es Ärzten gar nicht erlaubt, medizi- nische Leistungen umsonst anzubieten. Bedauer- licherweise erhalten dennoch einige Influencer in diesem Bereich kostenlose Behandlungen. Wir bekommen regelmäßig solche Anfragen, die je- doch konsequent abgelehnt werden. Andernfalls könnten wir nicht von authentischen Patientener- fahrungen und Ergebnissen sprechen. Wie laufen Kooperationen ab? Kooperationen dienen bei uns lediglich der Auf- klärung, um mögliche Methoden und Techniken sowie Risiken und auch Grenzen von ästhetischen Eingriffen aufzuzeigen. In der Vergangenheit bin ich bereits mit Influencern, wie Yeliz Koc, in den sozialen Medien live gegangen und habe dort Fragen von Interessierten beantwortet. Dabei geht es in erster Linie darum, dass potenzielle Patienten lernen, auf welche Kriterien sie bei der Arztauswahl achten müssen, da auch bei ästhe- tischen Eingriffen eine sorgfältige Auswahl erfol- gen muss. Sie haben unter anderem die Bekannt- schaft mit Megan Fox gemacht. Wie pfle- gen Sie den Kontakt zu solchen Holly- wood-Stars? Ich bemühe mich, auch außerhalb meiner Arbeit Beziehungen zu Hollywood- Stars aufzubauen, was auch oft zu Freundschaften führt. Die Haupt- kommunikation und Planung erfolgt natürlich über das Management. Es ist wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann und in welchem Umfang man einen Star persönlich kontaktieren kann oder ob es besser ist, bestimmte Angelegenheiten über das Management zu klären. Zudem freuen sich so- wohl Hollywood-Stars als auch ihre Manager über kleine, nicht materielle Aufmerksamkeiten wie persönliche Anteilnahme an besonderen Tagen oder Unterstützung in schwierigen Situationen. Was war der außergewöhnlichste Eingriff, den Sie je durchgeführt haben? Besonders beeindruckend waren die Einsätze während unserer humanitären Missionen in Af- rika. Zwei Operationen bei Kindern bleiben mir unvergessen: ein junges Mädchen mit einer Ver- brennungskontraktur am Bein, das nicht laufen konnte, und ein Junge mit einem Riesentumor im Gesicht. Es bestand die Gefahr, dass wir das Bein des Mädchens verlieren und der Junge auf dem OP-Tisch verblutet. Trotz der hohen operativen Risiken und emotionalen Belastung konnten wir beide Eingriffe erfolgreich durchführen. Nach den Operationen bin ich in Tränen ausgebrochen – es waren Tränen der Erleichterung. Diese beiden Ein- griffe werde ich nie vergessen. Haben Sie schon Eingriffe abgelehnt? Wir lehnen regelmäßig Eingriffe ab, besonders bei Patienten, die eine Dysmorphophobie, eine Körperbildstörung, aufweisen. Diese Operationen lösen nicht das grundlegende Problem und kön- nen neue Schwierigkeiten verursachen. Groteske, absurde, verstümmelnde oder gesundheitsschäd- liche Eingriffe verweigern wir ebenfalls. So habe ich vor einigen Jahren den Wunsch von Sophia Vegas alias Sophia Wollersheim, sich die Rippen entfernen zu lassen, abgelehnt. Ästhetische Ope- rationen sollen das Gesamt-Körperbild verbessern und dürfen es nie ins Groteske verändern oder gar die Gesundheit gefährden. Würden Sie also sagen, dass es Grenzen der Schönheitschirurgie geben sollte? Ja, definitiv. Operationen, die die natürliche Anatomie verändern oder zerstören, sollten untersagt sein, wie beispielsweise eine Waden- verkleinerung mit Entfernung von Teilen der Wadenmuskulatur. Ebenso sollten meines Er- achtens Eingriffe wie jene in Japan, bei denen ein Horn auf der Stirn platziert wird, indem ein Silikonexpander eingeführt und mit Wasser ge- füllt wird, abgelehnt und verboten werden. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Wir streben nach stetiger Weiterentwicklung und wollen stets auf dem neuesten Stand der ästhetischen Chirurgie sein, indem wir innova- tive Techniken integrieren. Zudem ist die Erwei- terung unserer Standorte Teil unserer Pläne, um mehr Patienten von unseren Qualitätsstandards profitieren zu lassen. Das wichtigste Verspre- chen bleibt jedoch, für meine Patienten, sowohl gegenwärtig als auch zukünftig, stets erreichbar und für sie da zu sein. Das erhaltene Feedback der Patienten motiviert mich, mit Liebe und Per- fektion weiterzuarbeiten. Im Doctolib-Kalender sind Sie über zwei Jahre ausgebucht. Warum ist die Nach- frage bei Ihnen so groß? Wir arbeiten über Jahre hinweg mit den höchs- ten Qualitätsstandards und zeigen die Ergebnisse auf unseren Social-Media-Plattformen. Unser Leitmotto hierbei ist „echte Patienten, echte Er- gebnisse“. Doch der Schlüssel zum Erfolg und zur steigenden Nachfrage liegt darin, jedem Patien- ten mit Liebe, Empathie und höchster Perfektion zu begegnen. Ich stehe meinen Patienten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. Sie zählen zu den bekanntesten plasti- schen Chirurgen Europas. Wem haben Sie Ihren Erfolg zu verdanken? Meinen Erfolg verdanke ich verschiedenen Fak- toren: zum einen meinen unterstützenden Eltern während meines Studiums, meiner Familie und vor allem meiner Frau als starkem Rückhalt. Wir plastischen Chirurgen müssen, um erfolgreich zu sein, immer nach Perfektion streben und dabei auch Talent und Liebe für das Detail und die Kunst entwickeln. Denn letztendlich sind wir Künstler mit dem Skalpell als Werkzeug. Mehr Infos: www.medical-inn.com ➀
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