piste Schwerin 08/2023
12 LIFESTYLE | PISTE.DE Fotos: 1_© Medical Inn_Dr. Mehmet Atila ➀ BEAUTY-MYTHEN IM FAKTENCHECK Insbesondere in Zeiten des So- cial-Media- Schönheitswahns hadern viele Menschen mit sich selbst und versuchen mit ver- schiedenen Produkten und Me- thoden ein makelloses Erschei- nungsbild zu erzielen. Dabei greifen einige auch zu skurrilen Praktiken oder verzichten be- wusst auf gewisse Dinge, die dem Äußeren schaden könn- ten. „Im Bereich der Schön- heitspflege gibt es zahlreiche Beauty-Mythen, die einerseits helfen – andererseits auch dem Körper auf Dauer scha- den können“, berichtet Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chi- rurgie und Direktor des Medi- cal-Inn-Zentrums in Düsseldorf. Er weiß, welche Mythen wahr oder schlichtweg falsch sind und bei welchen das Sprich- wort „Weniger ist mehr“ zutrifft. 1. Hämorrhoiden-Salben lassen Tränensäcke und Augenringe verschwinden Viele Stars schwören auf Hä- morrhoiden-Salben, die sich angeblich als ultimative Waf- fen gegen Falten und dunkle Augenringe eignen. Doch Vor- sicht! „Das Auftragen einer Hä- morrhoiden-Salbe im Bereich der Augen kann Allergien oder Hautreizungen hervorrufen und zudem die Augenpartie trocken und schuppig werden lassen – dies wiederum verstärkt die Fal- tenbildung und macht Augen- ringe noch auffälliger“, so der Schönheitschirurg. Effektivere Ergebnisse lassen sich unter an- derem mit einer Eigenblutthera- pie erzielen, die die Zellrege- neration und Hauterneuerung anregt und Augenringe sowie Tränensäcke optisch korrigiert. 2. Zu häufiges Haarewaschen fördert Haarausfall Neben Stress, Mangelernäh- rung und Erkrankungen gehö- ren erbliche Faktoren sowie viele andere Gründe zu den Ursachen von Haarausfall – was aber nicht dazu zählt, ist zu häufiges Haarewaschen. Aller- dings trocknen viele Shampoos beim Waschen die Kopfhaut aus, wodurch die Haare mit zu wenig Nährstoffen versorgt werden und dadurch schneller ausfallen. Daher empfiehlt es sich, milde sowie pH-neutrale Shampoos zu verwenden und die Haare nur mit lauwarmem Wasser zu waschen. 3. Make-up lässt die Haut schneller altern Zwangsläufig schadet Make- up der Haut nicht. Zwar beste- hen die meisten Produkte unter anderem aus Silikonen und Mi- neralölen, die die Poren ver- stopfen, jedoch kommt es viel- mehr auf Dosis, Produkte und Hautpflege an. Ungeeigne- tes Make-up sowie nachlässi- ges Abschminken fördern die Bildung von Falten sowie von Pickeln, Mitessern und ande- ren Unreinheiten. Zudem ist es ratsam, die Haut vor dem Auf- tragen eines Make-ups sowie nach dem Abschmin- ken einzucremen und Make-up-Pinsel regel- mäßig zu reinigen. 4. Spezielle Cremes und Öle bekämpfen Cellulite Sie macht sich durch ihre del- lenförmige Veränderung an der Hautoberfläche bemerkbar und tritt bei beinahe jeder Frau auf – die Cellulite, auch Oran- genhaut genannt. „Cellulite ist genetisch bedingt und ent- steht in der Unterhaut, dort, wo Cremes normalerweise nicht mehr wirksam sind“, erklärt Dr. Atila und ergänzt: „Wir haben aber einen innovativen Anti- Cellulite- Schaum entwickelt, der eine über fünffach intensi- vere Initialsteigerung der Haut- vitalität erreicht und nachweis- lich einen Langzeiteffekt in den tieferen Hautschichten bewirkt. Dadurch lassen sich Cellulite und Fettpölsterchen verringern und das Bindegewebe festi- gen.“ 5. Anti-Aging-Produkte erst mit 40 Jahren nutzen Tatsächlich verliert die Haut bereits ab dem 20. Lebensjahr langsam an Feuchtigkeit, wes- halb eine gute Pflegeroutine aus feuchtigkeitsspendenden Cremes optimal ist. „Beeinflusst von Genetik, Ernährung, Le- bensweise und externen Fak- toren können erste Fältchen schon mit Mitte 20 auftreten. Ab diesem Zeitpunkt ist die Anwendung von Anti-Aging- Produkten sinnvoll, um nicht nur Falten zu minimieren, sondern auch vorzubeugen – zumal spätestens mit 30 Jahren der natürliche Hyaluronsäurespie- gel anfängt zu sinken“, berich- tet Dr. Atila. 6. Häufiges Peeling tut der Haut gut Sie lösen abgestorbene Haut- zellen, regen die Zellerneue- rung an und fördern die Durch- blutung – Peelings erweisen sich als wahre Beautyhelfer. Das heißt wohl: je öfter, desto besser, oder? „Es ist eine wun- derbare Methode, um Falten entgegenzuwirken, jedoch kann sie auch bei zu häufiger Anwendung das Gegenteil bewirken“, sagt Dr. Atila und warnt: „Unsere Hautzellen er- neuern sich etwa alle 28 Tage – bei zu häufigem Peelen müs- sen sich die Hautzellen schnel- ler teilen als normalerweise und das begünstigt die Hautal- terung.“ Daher sollten Peelings nicht mehr als zwei Mal die Woche angewandt werden, bei trockener und empfindli- cher Haut sogar seltener. www.medical-inn.com WAS HILFT WIRKLICH UND WAS SCHADET MEHR ALS ES NÜTZT?
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