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INTERVIEW
piste: Wenn man bei Facebook guckt, steht
da eine beeindruckende Zahl von 345.000
Fans. Macht ihr das selber oder steht da
jemand hinter, der euch sehr nahe steht?
Boris: Teils teils. Wir schreiben und posten
da selber ganz viel, wir haben ja unsere
eigene Plattenfirma und sind da insgesamt
sechs Leute und diese sechs Leute posten
dann auch bei Facebook.
piste: Wenn ihr selber unterwegs und aktiv
seid, guckt man da auch mal was so andere
Künstler machen?
Boris: Ich glaube zu wichtig sollte man das
nicht nehmen. Es ist ein tolles Kommuni-
kationsmittel, um mit den Fans mal schnell zu
kommunizieren und Sachen bekannt zu
machen, aber es gibt auch Leute die haben
´
ne millionen Fans und es kommt aber keiner
auf die Konzerte. Da kannst du dir dann
auch nichts von kaufen. (Lach!)
piste: Eine meiner ersten CDs, die ich mir
jemals gekauft habe, war „Außen Top Hits,
innen Geschmack“ vor mehr als 14 Jahren ...
Boris: ... Du bist ein Mann mit gutem
Geschmack! (lacht!)
piste: Könnt ihr euch noch an die Anfänge
erinnern? An das Gefühl als „Nordisch by
Nature“ das erste Mal bei MTV lief?
Boris: Ja, da kann ich mich noch sehr genau
dran erinnern. Ich weiß noch, dass es eine
sehr aufregende Zeit war und dass wir sehr
euphorisch waren und sehr ängstlich zu
gleich. Plötzlich erfolgreich, mit Video und es
kommen so viele Leute zu den Konzerten. Wir
waren
aber auch sehr skeptisch was
den ganzen Popcircus angeht und
haben dann irgendwann „Nordisch by
Nature“ vom Markt genommen, weil wir
Angst hatten als „One-Hit-Wonder“ zu
Enden. Wir haben dann ganz einfach eine
Todesanzeige in einer Musikzeitschrift
geschalten und haben gesagt „Nordisch by
Nature“ muss sterben, damit Fettes Brot leben
kann. Glücklicherweise haben wir als
nächsten Song „Jein“ rausgebracht und dann
hatte sich das mit dem One-Hit-Wonder
erledigt und wir wurden von Jahr zu Jahr
immer etwas entspannter.
piste: Und jetzt haben wir das Album „Drei
sind eine Party“ in den digitalen Stores
liegen. Wie würdest du das neue Album
anpreisen, wenn ich noch nie was von Fettes
Brot gehört hätte?
Boris: Ich würde sagen, drin ist was drauf
steht. Ich glaube das ist ein Album was man
gut zu Hause hören kann, wenn man mit
seinen Jungs vorglüht bevor man zur Party
geht oder eben auch wenn man ne richtige
Party schmeißt. Es ist ein richtig typisches
Fettes Brot Album geworden mit unserer
Kernkompetenz, es geht um Hamburg, es
geht um Party, es geht um Frauen, das sind
so die drei Sachen mit denen wir uns
entweder gut auskennen oder gar nicht.
piste: In Rostock seit ihr im Juli der Headliner
bei Rostock rockt. Wir hören wahrscheinlich
ein paar Songs vom neuen Album, aber
worauf können wir uns noch freuen?
Boris: Wir sind uns ja noch nie zu Schade
gewesen auch mal Lieder aus vergangenen
Tagen zu spielen, da können die Fans ganz
sicher sein. Das macht uns auch Spaß! Weil
wir Headliner sind, wird das Ganze dann
auch ein wenig länger werden. Wir haben
eine tolle Band, mit internationaler Besetzung
im Rücken. Unser Ziel ist immer, die Leute mit
einem Lächeln nach Hause zu schicken und
wenn wir das schaffen, dann haben wir
unseren Job getan.
piste: Was vermisst man so auf Tour, wenn
man so unterwegs ist?
Boris: Man vermisst seine Privatsphäre ein
bisschen. Man wohnt ja zu, weiß nicht, 12.
oder so zusammen in einem Bus und da hat
man ein kleines Bettchen und alles was einen
von den Anderen trennt ist dann nur ein
dünner Vorhang. Aber viel zu meckern habe
ich nicht! Wir haben nach wie vor großen
Spaß an Touren und wenn jeden Abend ein
paar tausend euphorische Gesichter vor
einem stehen, dann braucht man nicht mehr
Motivation um das zu machen.
Eine Todesanzeige für
„Nordisch by Nature”
3 IST NE PARTY
FETTES BROT
