life
style
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PISTE.DE
Ich hab was mit dem Grinch
gemeinsam. An einigen Tagen
hasse ich Weihnachten regel-
recht. Wenn die ersten Vorboten
in den Supermärkten auftauchen,
hab ich noch etwa zwei Monate Zeit.
Bis dann irgendwann der Satz von IHR
kommt:?„Schatz, holst du die Weihnachts-
sachen aus dem Keller?“. Ich kann es heraus
zögern, indem ich es „gleich“ hole - aber verhindern
kann ich es nicht. Keine zwei Stunden später gleicht die Woh-
nung einem Weihnachtswunderland. Überall Dekozeug. Weih-
nachtsmänner, die Kerzen brennen auf einmal in kleinen Winter-
häusern und kleine Figuren grinsen mich an. Unwillkürlich denke
ich daran, was sie sagen würde, wenn ich eine Modelleisenbahn
aufbauen würde ... Ich werde über den Weihnachtsmarkt ge-
schleppt, allerdings nicht um von Bude zu Bude zu ziehen und lek-
keren Glühwein zu trinken, sondern um Besorgungen mit IHR zu er-
ledigen für Leute die ich nicht mal leiden kann. Ich muss mich an
fetten Menschen und Menschenmassen vorbei schieben. Schreien-
de Menschen, nervige Kinder und gestresste Verkäufer. Da kommt
alles auf - aber keine Freude! Kaum zu Hause angekommen rattert
sie einen Terminplan runter, der mir weder Zeit zum schlafen noch
für andere Sachen lässt. Bei wem sind wir wann zum Mittag, Kaf-
fee und Abendbrot? Keine Ahnung, ich bin schon beim dritten Ad-
vent ausgestiegen. Ich habe keine Ahnung wie mein Weihnachts-
fest aussieht, aber eins weiß ich mit Gewissheit, SIE hat Freude
daran und ich ergebe mich meinem Schicksal. Für SIE.
[
TomZerbe]
Endlich ist es soweit.
In den Supermärkten
sind die ersten Weih-
nachtsleckereien zu kau-
fen und die Weihnachts-
märkte eröffnen nun auch
bald. Die Vorfreude steigt also ste-
tig an. Wohnung dekorieren, Ge-
schenke kaufen, über die Weihnachts-
märkte schlendern und natürlich den
Terminkalender füllen. Nachdem ER also widerwillig die
Kisten mit der Weihnachtsdeko aus dem Keller geholt hat, kann ich nun end-
lich anfangen dieWohnung in einWeihnachtswintermärchen zu verwandeln.
War ja klar, dass von ihm nicht mehr als ein „sieht super aus Schatz“ kommt.
Das, wo er noch nicht mal den Kopf aus der blöden Zeitschrift hochhebt. Ich
könnte auch alles rosa dekorieren und es würde ihm wahrscheinlich erst auf-
fallen, wenn er dagegen läuft. Selbst dann wäre ich mir nicht sicher. Also wird
der Ausflug in die Dekoabteilungen vom Depot, Hagebaumarkt undWikinger
kurzerhand um mehr als das Doppelte und für ihn erträgliche verlängert. Das
hat er nun davon. Nicht zu vergessen der Ausflug in die Stadt, über denWeih-
nachtsmarkt schlendern, Geschenke für Freunde und Familie besorgen und
natürlich nach schönen Kleinigkeiten gucken. Zu Hause angekommen, will ich
ihm dann erzählen wann wir wo welche Verabredung zum Brunch, Mittag,
Kaffee und Abendessen haben. An seinem Blick konnte ich jedoch schon er-
kennen, dass er spätestens nach dem zweiten Wort ausgestiegen ist und in
Gedanken schon das Fernsehprogramm für den heutigen Abend durchgeht.
Also drehe ich mich kurzerhand zu meiner Katze um, die mir wenigstens zu-
hört und sich über die ganzen neuen „Spielsachen“ freut.
[
NadineKlein]
SIE SAGT
ER SAGT
Männer und Frauen passen zusammen. Findet
zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom
Zerbe. Jeden Monat widmen sich die Beiden klei-
nen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat:
WEIHNACHTSMARATHON