piste Lübeck 09/2023
010 CITY NEWS | PISTE.DE CITY NEWS Fotos: 1 https://wilhelm-prull.weebly.com | 2 https://wilhelm-prull.weebly.com/ | 3 imFilm Agentur | 4 Vorwerker Diakonie / Moo-Projekt | 5 adobe.stock: andreslebedev | 6 Olaf Malzahn Die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse des Nationalsozialismus wird durch das Symbol der „Stolpersteine“ lebendig gehalten. Diese besonderen Gedenksteine, bestehend aus Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten der Opfer, dienen als Mahnung und Erinnerung an die dunkle Geschichte. Ein beeindruckendes Zeugnis dieser Aktion sind die bereits über 100.000 verlegten Steine welt- weit. In Travemünde wurde kürzlich der zweite Stolperstein enthüllt. Dieses Ereignis fand im Rah- men einer bewegenden Einweihung am 14. August in der Kurgartenstraße statt. Die emotionale Feierlichkeit wurde von Elisabeth Eßer, Mitglied der „Initiative Stolpersteine für Lübeck“, geleitet. Etwa 50 Menschen nahmen an dieser besonderen Veranstaltung teil, darunter auch Redner und beson- ders hervorzuheben, die Nichte von Wilhelm Prull. Ihre Initiative und ihre Bemühungen hatten dazu geführt, dass das Schicksal ihres Onkels in den Fokus gerückt wurde. In ihren bewegenden Wor- ten schilderte sie das Leben und die Tragödie des jungen Mannes. Wilhelm Prull betrat im Mai 1940, im Alter von 29 Jahren, die Ufer des See- bads Travemünde. Am 6. März 1943 wurde er um 22 Uhr in einem Hotel in Hamburg verhaftet. Ein junger Belgier, der in Elmshorn lebte, hatte Prull in einem Verhör als seinen homosexuellen Partner benannt, wie aus den Akten hervorgeht. Die beab- sichtigte Vernehmung von Wilhelm Prull sollte am 8. März 1943 stattfinden. Bevor es dazu kam, ergriff er eine verzweifelte Flucht aus dem dritten Stock des Hotels und fand seinen Tod später im Hafen- krankenhaus. Auf der Gedenkplakette des Stolper- steins steht treffend geschrieben: „Flucht in den Tod“. Dieser Stolperstein ist somit nicht nur ein Gedenken an eine Einzelschicksal, sondern auch ein Mahnmal für das Leid und die Unmenschlich- keit jener Zeit. GEDENKEN Neuer Stolperstein 2 1 LIVE VOR ORT TREFFEN Rauskommen, den Alltag hinter sich lassen und einmal ein großes Abenteuer erleben - der Stu- dent Lukas Borchers macht seinen Traum wahr und begibt sich mit seinem Kajak auf eine Reise durch Südeuropa. Ohne nennenswerte Erfah- rung plant er ganz alleine von Genf nach Gibral- tar zu paddel. Doch auf seiner Reise stößt er auf schwierige Herausforderungen. Das CineStar Lübeck verlost Premium Tickets für die Premiere von „Kurs Südwest“ am 09.09 mit Filmemacher Lukas Borchers live vor Ort im CineStar! Jetzt auf der Webseite des CineStar online teilnehmen. CINESTAR GEWINNSPIEL 3 JUGENDLICHE KOCHEN Beim „Montagstreff“ in der Zentralen Beratungs- stelle der Diakonie Nord Nord Ost wird dann nicht nur gemeinsam gekocht, sondern auch mit den Besuchern der Beratungsstelle gegessen und geklönt.Im vergangenen Jahr hatte das Woh- nungsunternehmen Vonovia bereits mit einer Spende den Einbau einer neuen Küche ermög- licht. Jetzt stellen sie erneut Mittel zur Verfügung und spenden 2.000 Euro. „Wir freuen uns rie- sig“, sagt Udo Blankenstein, MOO-Projektleiter. „Einmal in der Woche kochen wir hier mit 15 bis 20 Jugendlichen ein frisches Essen. Die Spende ermöglicht uns, für die nächsten sechs Monate Lebensmittel zu kaufen.“ Julia Fuchs, Vonovia-Re- gionalleiterin Lübeck-Ost, ist begeistert von dem Projekt. „Wir unterstützen daher gerne. Gleich- zeitig möchten wir so als Teil der Lübecker Stadt- gesellschaft auch unserer sozialen Verantwor- tung nachkommen.“ „Die Jugendlichen nehmen ganz neue Erfahrungen aus ihren Begegnungen mit den Menschen mit, die ja oft nicht wahrge- nommen werden und am Rande der Gesellschaft leben. Jugendliche kochen ehrenamtlich für woh- nungslose Menschen – Vonovia spendet 2.000 Euro. Bei „MOO – Menschen ohne Obdach“, einem Projekt der Kirchengemeinde in St. Jür- gen und der Diakonie Nord Nord Ost, kochen Jugendliche für Menschen in Not. für den guten Zweck 4
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw