piste Lübeck 07/2021
028 PISTE.DE JOB & ZUKUNFT | RATGEBER Fotos: 1 Daniela Fotografie | 2 olezzo - stock.adobe.com #Failstory-Sammlung – das Rad muss nicht immer neu erfunden werden und was für den Einen ein- fach nur ein Umweg war, kann für den Anderen eine Möglichkeit sein, neue Perspektiven zu fin- den. Doch wie erreichen mich neue Informatio- nen, die außerhalb meines normalen Internet-Nut- zungsverhaltens liegen? Wir wollen es mit unserer Failstory-Sammlung leichter machen, voneinander zu lernen und sie in einer Übersicht auf unserer Website zusammenfassen. Am besten lernen wir aus Geschichten. Sie geben uns die Mög- lichkeit am Erfahrungswissen anderer anzuknüpfen, weil sie mehr beinhalten als reine Fakten. Informationen über Berufe gibt es ja zu Hauf. Was nützlich ist, sind die Menschen und Geschichten hinter einer Berufsbezeichnung. Aber „Was hat das eigentlich mit einer Echokammer zu tun?“ Diese Frage kam per E-Mail von Johanna. Auch wenn es uns nicht bewusst ist, hat unser Verhalten im Internet Auswirkungen auf die Informa- tionen die uns angezeigt werden. Die Algorithmen der Such- maschinen in sozialen Netzwerken berücksichtigen unsere bis- herigen Suchanfragen und „Gefällt mir“ Klicks. Die Vielzahl möglicher Informationen auf die wir z.B. auch beim Thema Berufe treffen, sind eine reduzierte Darstellung dessen, was es „da draußen“ wirklich an Berufen gibt. Hier ist die Rede von der sogenannten Filterblase, die den Kosmos an Informationen immer kleiner werden lässt. Echokammern sind eine Phänomen, das aus den Filterblasen resultiert: Innerhalb der eigenen Filter- blase trifft man auf Menschen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. Mit diesen ist man dann gegebenenfalls auch im Austausch. Außerhalb der Echokammer, den eigenen Eltern und Erwachsenen, die man zum Thema Berufsorientierung etwas fragen kann, gibt es allerdings noch viel mehr Menschen, Geschichten und Möglichkeiten, die einem bei der Entschei- dung „Was passt zu mir“ inspirieren können. Wir wollen die Vielzahl an Möglichkeiten wieder sichtbar machen. Darum macht mit und werdet sichtbar. Schicke deine #Failstory an Piste@key2be.me und schaffe neue Perspektiven. Beantworte dazu die Fragen: Was hättest du gern vorher gewusst? Welche Fragen haben dir geholfen herauszufinden, was du im Leben machen willst? Was brachte dich bei der beruflichen Orientierung auf die Palme? Wo bist du einen Umweg gegangen? Was hast du daraus gelernt? FRANZISKA RAABE BERUFSWAHL STATT BERUFSQUAL 1 MEIN CHEF ICH UND DIE ARBEIT DARF ICH IM HOMEOFFICE BLEIBEN? Arbeitsrecht alltäglich Jogginghose statt Dresscode, Aufstehen fünf Minuten vor Arbeitsbeginn – na gut, nicht alle Klischees über Homeoffice stimmen. Aber kann mich mein Chef ins Büro holen, wenn ich mich zu Hause effizienter fühle? Anfang Juli endete die so genannte Homeoffice-Pflicht, die Arbeitge- bern auferlegte, alle Angestellten so viele Arbeiten wie möglich zu Hause erledigen zu lassen. Auch wenn es jetzt politische Stim- men gibt, die Regelungen weiter laufen zu lassen, befinden wir uns rechtlich wieder da, wo wir vor ein- einhalb Jahren waren. Und dabei gilt ein Grundsatz des Arbeitsrechts: Der Chef bestimmt, wer was wann, wie und wo erledigt. Auch wenn ich mich in meinem Homeoffice gut eingerichtet habe, kann mich ab sofort mein Chef ins Büro bestellen. Er muss dazu die Infektionsschutzre- geln beachten – Testpflicht und Des- infektionsroutinen inklusive. Dann hat er das Recht, die Anwesenheit am Arbeitsplatz zu verlangen. Nun gibt es viele Chefs, die die Vorteile des Homeoffices selber erlebt haben. Schließlich wurden in den vergangenen Monaten häufig einfache und praktikable Abläufe und digitale Absprachen eingeübt. Wenn der Mitarbeiter der Meinung ist, zu Hause mehr oder bessere Arbeit geschafft zu haben, sollte er vielleicht versuchen, mit dem Chef zu sprechen und ihm die Vorteile zu erläutern. Bei guten Arbeitsergeb- nissen sollte das ja klappen und der Arbeitgeber selbst ein Interesse daran haben Dabei muss es kein Entweder-Oder geben. Vielleicht kann man sich auf ein paar feste Tage im Büro – auch zum Austausch mit den Kollegen außerhalb von Zoom-Konferenzen – und dem Rest zu Hause einigen. 2
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