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INTERVIEW
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MATTHIAS SCHWEIGHÖFER
„ICH WILL NICHT WIE EIN ALTER MANN KLINGEN“
piste:
In dem Film „Frau
Ella“ hast du nicht Regie
geführt. War es somit ent-
spannter für dich?
Schweighöfer:
Absolut. Das
sind andere Arbeitszeiten und
ein anderer Druck.
piste:
Glaubst du selber
an „Winke vom Schicksal“
wie den Autounfall von
Sascha?
Schweighöfer:
Über manche
Zufälle wundere ich mich schon
sehr, aber ich glaube nicht
daran, dass das dann Winke
des Schicksals sind.
piste:
Inwieweit unter-
scheidet sich die Herange-
hensweise an eine Figur
aus Sicht eines Regisseurs
und eines Schauspielers?
Wie unterscheidet sich für
dich die Arbeitsweise?
Schweighöfer:
Ich bin da
eher abgespalten. Ich spiele wie
ich immer spielen würde und der
Regisseur entscheidet, ob er den
Charakter ähnlich sieht oder
nicht. Ich spiele bei meinen Fil-
men auch und denke danach an
der Video-Kombo: „Nee, das
gefällt mir nicht. Er sollte eher so
oder so reagieren.“
piste:
In „Frau Ella“ hilft
Sascha einer fast Unbe-
kannten. Wie schätzt du
die Einsatz- und Hilfsbe-
reitschaft der Menschen
heute ein?
Schweighöfer:
Ich bewunde-
re den Mut vieler selbstloser
Menschen, die nicht eine Sekun-
de zögern, um zu helfen. Ich will
nicht wie ein alter Mann klin-
gen, aber ich finde schon, dass
sich zum Teil die Generationen
verändert haben. Egoistischer,
schnippischer in ihrer Haltung
geworden sind.
piste:
Was macht dich zu
einem Frauenschwarm?
Schweighöfer:
Wenn ich das
wüsste, wäre ich wahrscheinlich
schon ein ganz schön arrogan-
tes Arschloch geworden. Ich ver-
stehe es selbst nicht. Vor allem,
wenn man mich gar nicht kennt.
Ich sehe immer noch oft genug
einen kleinen, dicken Jungen,
wenn ich in den Spiegel gucke,
und keinen Frauenschwarm.
piste:
Was möchtest du in
deinem Leben noch errei-
chen? Gibt es noch uner-
füllte Träume?
Schweighöfer:
Da gibt es zum
Glück noch viele. Von essentiellen
Träumen bis hin zu den Träumen,
die ich als kleiner Junge bereits
hatte. Ein eigenes Flugzeug
(wegen der Flugangst - so könnte
ich landen wann ich will). Und
erreicht habe ich noch lange nicht
alles. Aber beruflich auf jeden
Fall weit mehr, als ich mir je
erträumt habe.
piste:
Welches Film-Genre
bevorzugst du privat?
Schweighöfer:
Das ist tages-
formabhängig. Es gibt Abende,
an denen ich einfach runterfah-
ren will. Da brauche ich einfach
nur einen Actionfilm und will
mich berieseln lassen. Aber ich
gucke auch gerne Komödien,
Horrorfilme, Animationsfilme
(mit meiner Tochter) oder Dra-
men, die mich berühren. Eigent-
lich alles.
piste:
Worin, glaubst du,
besteht das Kernproblem
zwischen Frauen und
Männern?
Schweighöfer:
Sehr gute
Frage.
piste:
Hast Du Angst vor
dem Älterwerden?
Schweighöfer:
Ja und nein.
Es kommt darauf an, in wecher
physischen und psychischen
Verfassung ich sein werde.
piste:
Für die große Liebe
von Ella ist Sascha hunder-
te Kilometer gefahren.
Wie weit würdest du
gehen?
Schweighöfer:
Ich glaube
sehr weit.
Wer kennt ihn nicht, den Matthias Schweighöfer? Immer
witzig, gut gelaunt und frech. Mit der PISTE hat Matthias
über seinen neuen Kinofilm „Frau Ella“ gesprochen, der
seit Oktober in den Kinos läuft. Dort spielt er den Taxi-
fahrer Sascha, der durch einen unglücklichen Unfall mit
seinem Taxi ins Krankenhaus kommt. Dort trifft er auf
Frau Ella, eine ältere Dame, die immer noch an ihre
große Liebe denkt. Sascha macht sich gemeinsam mit
Ella auf den Weg, um genau diesen Herzbuben wieder-
zufinden. Ein witziger Film mit viel Herz, Komik und
einer ganzen Portion Matthias.
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