piste Hamburg 08/2021

020 PISTE.DE KULTUR | KUNST & AUSSTELLUNG FOTOAUSSTELLUNG „40 JAHRE CSD IN HAMBURG“ 02. BIS 15. AUGUST | LEVANTEHAUS DEUTSCHES ZUSATZSTOFFMUSEUM ZUSATZSTOFFE GEHÖREN INS MUSEUM. NICHT INS ESSEN. Unter dem Titel „Emanzipation und Sichtbarkeit - 40 Jahre CSD in Ham- burg“ zeigt Hamburg Pride e.V. eine Ausstellung mit Aufnahmen des Ham- burger Fotografen Chris Lambertsen. Er hat den CSD von der ersten „Sto- newall-Demonstration“ 1980 bis heute begleitet. Seine Bilder dokumentieren ein Stück Hamburger Stadtgeschichte: Von der ersten Demonstration mit 1.500 Teilnehmer*innen bis zur jährlichen Großveranstaltung, die vor der Corona- Pandemie 2019 zuletzt von fast 250.000 Menschen begleitet wurde. „1980 war das Interesse der Öffentlichkeit für unsere Belange eher gering ausgeprägt“, erinnert sich Lambertsen, der damals als Student der Visuellen Kommunikation an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HfbK) Demonstrationen in erster Linie dokumentieren wollte. „Außer- dem war es schön, eine Zugehörigkeit außerhalb der Subkultur zu erleben.“ Die Community habe im Laufe der Jahrzehnte immer mit Kreativität, Witz und Engagement auf Krisen reagiert, so Lambertsen; Aids sei ein Beispiel dafür. „Es sind die Bilder, die viel - auf unsere ganz eigene Art - transpor- tieren und vermitteln.“ hamburg-pride.de Das Deutsche Zusatzstoffmuseum ist ein Museum der besonderen Art. Viele der hier ausgestellten Objekte sind eher unscheinbare Pulver oder Flüssigkei- ten, die wir - zumindest die meisten von uns - jedoch Tag für Tag, häufig ohne es zu wissen, verspeisen. Die Ausstellung zeigt, warum zahlreiche Zusätze, oft genug ohne Kennzeichnung, Bestandteil unserer Lebensmittel sind. Zur Herstellung von Lebensmitteln werden Tausende von Zusätzen beigemischt. Im Deutschen Zusatzstoffmuseum in Hamburg erfahrt ihr vieles über die Funk- tion, Herstellung sowie Risiken und Nebenwirkungen von Zusatzstoffen. Lernt anhand alltäglicher Produkte die Welt von Emulgatoren und Stabilisatoren, von Farb- und Konservierungsstoffen, von Aromen, Backmitteln und Geschmacksverstärkern kennen. Ob Glutamatkristalle, Schellack oder Poly- glycerinester, es wird die Fülle dessen gezeigt, was in den Lebensmittel steckt. Die geheimnisvollen Pulver und Flüssigkeiten können im Zusatzstoffmuseum genau in Augenschein genommen werden zusatzstoffmuseum.de HILDEGARD HEISE FOTOGRAFIN 17. SEPTEMBER BIS 20. MÄRZ 2022 | MUSEUM FÜR KUNST UND GEWERBE Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg präsentiert erstmals einen umfassenden Überblick zum Werk der Fotografin Hildegard Heise (1897-1979). Ihre Arbeiten, die zwischen 1928 und Anfang der 1970er-Jahre entstanden, sind eine Wiederentdeckung. 1930 stellte Heise gemeinsam mit Fotograf*innen der Avantgarde wie Max Burchartz, Andreas Feininger, Hans Finsler, Hein Gorny oder Anneliese Kretschmer auf der „Internationalen Ausstellung - Das Lichtbild“ in München aus. Dieser Zeit des Aufbruchs mit neuen Perspektiven für Frauen folgte nach 1945 eine systematische Ausblendung von Künstler*innen. So blieb auch Heises fotografisches Werk im Privaten, geriet in Vergessenheit und ist weitgehend unerforscht. Mit rund 160 Arbeiten würdigt die Ausstellung die Fotografin und ihr Werk. Als Vertreterin der Neuen Sachlichkeit wählte Heise häufig enge Aus- schnitte und betonte Struktur, Oberfläche und Form ihrer Sujets. Bis 1933 lebte sie in Lübeck und von 1949 bis 1959 in Hamburg, wo sie das kulturelle Leben gemeinsam mit ihrem Ehemann Carl Georg Heise, ab 1945 Direktor der Hamburger Kunsthalle, mitprägte. mkg-hamburg.de © Chris Lambertsen © Deutsches Zusatzstoffmuseum

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