piste Hamburg 07/2018

052 PISTE.DE AUF DER PISTE | METAL & PUNKROCK MEGA SHOW VS. CLUBKONZERT. Ihr kennt den Zwiespalt. Ihr wollt Euren Lieblingsact hautnah erleben. Den Schweiß von der Decke der Location trop- fen sehen, dem Gitarristen während des Solos die Hand reichen ... und gleichzeitig eine bombastische Show mit Pyro, bren- nenden Hexen und Hinrichtungen auf der Bühne erleben. Beides ist gleichzeitig nur sehr schwer unter einen Hut zu bekommen. Ich liebe Megapro- duktionen á la Rammstein, Iron Maiden oder Amon Amarth. Jede Bewegung eingetaktet. Jede Geste einstu- diert. Entertain- ment im Stile von Hollywood. Und ich brauche kleine, muckelige Konzerte. Mit Spontanität auf der Bühne. Mit gefühltem und gelebten Rock´n´Roll. Gottseidank bietet mir Ham- burg beides. Mit einer Mega-Arena, wie der Barclaycard, der Sporthalle und eben auch mit kleineren Locations, wie Große Freiheit oder Docks. Sogar die wirklichen Clubs, wie das Logo, existieren noch. Dafür bin ich jedem einzelnen Betreiber und seiner Crew dankbar. Das kann aber nur so bleiben, wenn all die Locations auch genutzt werden. Also bringt Eure entzückenden Ärsche hoch. Nicht nur zu den Festivals, sondern in Euren Städten. SUPPORT YOUR LOCAL CLUBSCENE! ALEXANDER BECK KOLUMNE WOLVES IN THE THRONE ROOM 3. JULI | MARKTHALLE Black Metal der wirklich atmosphärischen Art. Ein düsteres, albtraumhaftes Land, das von der Band auf die Bühne gezaubert wird. Melancho- lisch, hart und beklemmend. Ein Konzert, das Euch auf seine ganz eigene Art in seinen Bann ziehen wird. ALEXANDER BECK ist als „BatBoy“ Teil des Ballroom Hamburg DJ Kollektivs, das man in Wacken, auf den Full Metal Cru- ises und sonstigen Festivals antrifft. Als ehemaliger Mitbetreiber des Ballroom Hamburg, veranstaltet er mittlerweile un- ter anderem die Headbangers Ballroom Partys im Kaiserkeller und die „WE ROCK THE NORTH“ Partys auf der MS Stubnitz. ballroom-hamburg.de © Peter Beste CD-TIPPS Ein wenig Okkultes, ein we- nig Anlehnung an 80er und üppige Gewänder – voilá, die neue Ghost. Musikalisch schwimmt die Scheibe in bekannten Gewässern, was sie aber sehr rund und ein- gängig macht. Eine Platte, die sowohl im Auto, als auch zuhause auf der Couch ein- fach Spaß macht. Ohrwurm- verdächtig dabei ist definitiv „Rats“. Könnte glatt in diver- sen Rock-Radio-Sendern in Heavy Rotation laufen ;-) Manchmal offenbart einem Youtube wahre Schätze. Nichts ahnend klickt man ein vorgeschlagenes Video an und entdeckt eine Band, die einen sprachlos macht. Maori trifft auf Bloody Roots. 15, 16 und 18 sind die Muk- ker, die hier die Thrash-Keule schwingen und dabei ihre Maori Wurzeln (auch sprach- lich) bewahren. Diese Platte ist eine absolute Ausnahme und darf in keiner Sammlung fehlen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Jungspun- de entwickeln. In altbekannter Manier prä- sentieren uns die Finnen hier nett vertonte Horrorstories. Und diesmal noch ein wenig mehr dezent unter der Gürtel- linie. Titel, wie „Naked In My Cellar“ oder „The Beast Is Yet To Cum” erzeugen doch ein wirkliches Schmunzeln. Mu- sikalisch endlich wieder alles beim Alten. Eine Scheibe, die ruhig als Soundtrack für die nächste Halloween-Party her- halten darf. GHOST PREQUELLE ALIEN WEAPONRY TÚ LORDI SEXORCISM

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