piste Hamburg Oktober 2015 - page 6

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PISTE.DE
CITY NEWS
| INTERVIEW
IMGESPRÄCHMIT:
DR. INGWERSEN-
MATTHIESEN
INHAMBURGWIRDUNTERNEHMENSGESCHICHTEGESCHRIE-
BEN. DIEPISTETRAF FRAUDR. TINA INGWERSEN-MATTHIESEN
(41), GESCHÄFTSFÜHRERINVONBORCO-MARKEN-IMPORT
MATTHIESENGMBH&CO. KG., DIEVERANTWORTLICHFÜR
PUBLICRELATIONS, HUMANRESOURCESUNDMEMBEROFTHE
BOARD IST. MIT IHRERLEICHTIGKEITUND IHRERMÄDCHEN-
HAFTENNEUGIEREROBERTE SIEUNSERHERZ IMINTERVIEW
UND ISTFÜRVIELE FRAUENSICHEREINTOLLES BEISPIEL, DASS
FAMILIEUNDKARRIEREZUSAMMENPASSEN.
Ganze 80 Marken führt Borco
nun, das ist ja eine riesige
Vielfalt! Welches ist Ihre
Hauptmarke?
Ich denke, das ist der Sierra Tequila.
Wir sind ja auch Markeneigner die-
ser Spirituose und Produzent, genau-
so wie auch für Canarío Cachaça
oder Finsbury Gin. Aber Tequila ist
wohl die stärkste und unser Flag-
schiff. Und mit dem Trinkritual Tequi-
la mit Salz und Zitrone haben wir ja
auch einen Trink-Trend gesetzt.
Wie entdecken Sie denn neue
Trends?
Wir reisen ja viel, denn wir distribu-
ieren ja auch unsere Marken welt-
weit. Und so lernt man immer neue
Trends kennen. Aber wir haben
auch Bartender mit einem großen
Netzwerk, die natürlich Trends auf-
spüren und Inspiration geben. Und
auf Reisen lernt man dann viel über
die Herstellung, wie z.B. beim Tequi-
la, wo die Agaven auf riesigen Fel-
dern in 2000 Metern Höhe ange-
baut werden und rund 8 Jahre bis
zur Reife wachsen. Und man lernt,
die Produkte mehr zu genießen und
zu schätzen, wenn man die aufwen-
dige Herstellung kennt.
Sie haben sich, obwohl Sie
international tätig sind, für
den Standort Hamburg
entschieden. Warum?
Hamburg ist ideal aufgrund des
Hafens. Ein Großteil wird ja ver-
schifft oder kommt über den See-
weg, wie z.B. der Portwein aus
Portugal. Hamburg ist das Tor zur
Welt und natürlich gibt es auch hier
viele Kreative, tolle Agenturen, die
nah am Zeitgeist sind. Und natürlich
ist es schön, hier zu arbeiten und zu
leben.
War Ihnen schon früh klar,
dass Sie das Familienunter-
nehmen übernehmen?
Nun, nicht unbedingt. Anfangs
habe ich noch Psychologie studiert,
weil es mich so sehr interessiert hat.
Und im Unternehmen kann ich die-
ses Wissen als Human Rescources &
Public Relations Verantwortliche na-
türlich gut einsetzen. Aber man
wächst da rein, schließlich war ich
als Kind umgeben mit Flaschenent-
würfen, Equipment für Spirituosen-
gewinnung und natürlich hab ich
gesehen, wie meine Eltern arbeiten.
Eine private Frage: Sie haben
vier Kinder, wie schaffen Sie
Sie können mit Borco auf
eine lange Familiengeschichte
zurückblicken...
Mein Großvater, das war Bernhard
Matthiesen, begann 1948, deutsche
Spirituosen im kleinen Rahmen
herzustellen und zu vermarkten.
1950 kaufte er die Firma Borm &
Co, die traditionelle deutsche Spiri-
tuosen herstellte. Aus der Zusammen-
fassung des Firmennamens entstand
"Borco". 1972 übernahmen dann
meine Eltern und mein Onkel die
Führung des Unternehmens in zwei-
ter Generation und legten den Fokus
auf den Import von internationalen
Spirituosenmarken. Es entstand
BORCO-MARKEN-IMPORT. Das
war schon eine Art Neugründung –
vom Spirituosenhersteller zum Impor-
teur. Und das Feld war noch nicht
ausgebaut, die Deutschen tranken
damals vorwiegend deutsche anstatt
internationale Spirituosen. Heute ist
es normal, dass man einen Rum oder
Whiskey aus anderen Herkunftslän-
dern trinkt. Damals war das eher un-
gewöhnlich und wir haben damit si-
cher einen Meilenstein in Sachen
Import gesetzt.
das mit der Familie und dem
Beruf?
Meine Kinder haben ja einen
großen Altersunterschied. Mein
ältester Sohn studiert bereits,
meine kleineren Kinder, Zwillinge
übrigens, gehen in die Kita. Und
heute sind ja die Kitas lange offen
und ich habe natürlich auch Unter-
stützung von meiner Familie.
Sie haben sogar noch eine
Sommelier Ausbildung –
warum?
Es hat mich sehr interessiert und ich
verstehe seitdem die Bedürfnisse der
Gastronomen besser und weiß, wie
man sie einsetzt.
borco.com
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