Mittlerweile rollen über 1,6 Millionen Elektrofahrräder auf
Deutschlands Straßen und Radwegen – mehr als jedes zehnte
2013 verkaufte Rad besitzt einen elektrischen Zusatzantrieb.
Antriebskonzept Pedelec
Mit Abstand am weitesten verbreitet ist das Prinzip Pedelec (von
engl. Pedal Electric Cycle): Unterstützt wird nur, wer kurbelt.
Über 95 Prozent aller kurz „E-Bikes“ genannten Räder funktionie-
ren auf diese Weise. Zum Antrieb gehört ein Drehmomentsensor,
der misst, wie viel Kraft der Radler auf das Pedal gibt. „So er-
kennt das Rad zum Beispiel: Es geht bergan, Unterstützung ist
willkommen – oder man pedaliert locker vor sich hin und braucht
lediglich etwas Rückenwind“, erklärt Anja Knaus vom schweizer
Pedelec-Pionier Flyer (flyer.ch) den Effekt.
Bei den meisten Pedelec-Antrieben lässt sich die Stufe der Unter-
stützung auswählen. Die kleinste Stufe ist hier der kaum spürbare
Schub mit geringstem Verbrauch, die höchste Stufe hingegen
bringt schnell Maximalunterstützung und zehrt dementsprechend
am Energievorrat.
In der Regel verfügen Pedelecs über eine sogenannte Schiebehil-
fe: Ein Knopf oder Hebel „beschleunigt“ das Rad ohne weiteres
Zutun auf Schrittgeschwindigkeit. Maximal 6 km/h sind erlaubt.
Die Tretunterstützung der Pedelecs geht bis 25 km/h. Sie sind so-
mit rechtlich als Fahrräder eingeordnet – es bedarf also weder ei-
nes Führerscheins, Nummernschilds, Helms noch Mindestalters.
Antriebe zum Nachrüsten
Es gibt eine wachsende An-
zahl von Elektromotoren zum
Nachrüsten am Markt. Doch was
im ersten Moment nach einer cle-
veren Idee klingt, erweist sich bei
näherer Betrachtung als komplizierter:
Wer einen Zusatzantrieb an ein Fahrrad
baut, wird automatisch zum Hersteller und
haftet für die Konstruktion, egal ob Radladen oder Pri-
vatperson. „In jedem Falle muss der Hersteller des Fahrrads be-
fragt werden, ob er ein Nachrüsten am entsprechenden Modell
zulässt“, betont Stefan Stiener von der Manufaktur Velotraum
(velotraum.de). Velotraum passt sowohl Alltags- und Reiseräder
wie auch Pedelecs an individuelle Wünsche und ergonomische
Bedürfnisse an, was vor allem Vielfahrern wichtig ist. Generell
sei ein Nachrüsten des Antriebs nur bei sehr hochwertigen
Fahrrädern anzuraten, denn günstige Komponenten wie zum
Beispiel Laufräder und Bremsen sind möglicherweise nicht für
die höheren Belastungen geeignet.
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Quelle: pd-f.de