PISTE.DE
055
night
life
REVIEW
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CLUB HAMBURG
20. September
CALL IT
HIP HOP
Bei Call It Hip Hop haben die Mädels wieder einmal
bewiesen, dass man auch ohne High Heels top gestyled
sein kann. In Air Max und lässigem Outfit tanzten die
Damen, als auch die Herren der Schöpfung zu den besten
Hip Hop Beats durch die Nacht und machten höchstens
für einen Gang zur Bar eine Pause. DJ Numah One
bracht mit freshen Klängen die Stimmung zum
Überkochen und hatte die Tanzfläche vollkommen unter
Kontrolle. Die Nachtschwärmer zeigten sich wie immer im
Club Hamburg nicht gerade kontaktscheu und machten
die Nacht gemeinsam zum Tag.
GALERIE 36
21. September
NOCHE
LATINA
In der Galerie 36 treffen sich
regelmäßig tanzbegeisterte
Nachtschwärmer zur Noche
Latina. Das gemischte Publikum
zeigte sich auch am 21.
September wieder feier- und
trinklustig. So ging der Weg an
diesem Abend nicht nur einmal
zur Bar, wo ein erfrischender
Caipirinha bereits für 2,50 Euro
zu haben war. Nach kurzen
Erfrischungspausen wurde
jedoch nie lange gefackelt und
sich elegant zurück auf dem
Dancefloor bewegt.
KOLUMNE
GORDON HOLLENGA
Auf den Tanzflächen der Republik
gibt es nur noch drei Musikrichtun-
gen: Deep House, Festival Geballer
und Black. Deep House: Ich schätze
die Lage so ein, dass bald jeder
halbwegs anständige Hit aus den
90ern als tiefergelegte Version mit
runtergepitchter Bären-Stimme ver-
wurstet wurde und dass den Produ-
zenten dann nichts Neues mehr ein-
fallen wird. Wird sich also von
selbst erledigen, vermutlich bevor
alle auf der Tanzfläche eingeschla-
fen sind. Festival Geballer: Härter kann es
eigentlich auch nicht mehr werden. Die
Frauen flüchten bei diesem Sound vor 3 Uhr
aus dem Club und spätestens um 03 Uhr 30
kommt sich der DJ vor, als würde er auf ei-
ner Gay-Party auflegen: famose Stimmung,
Hände in der Luft – aber keine Ladies mehr
am Start. Wo geht's hier zum Darkroom?
Black: Wenn sich früher bei mir jemand
"Black" gewünscht hat, war die Stan-
dardantwort: "Ich spiele nur Black!" – und
habe auf die schwarze Schallplatte gedeu-
tet, die da gerade lief. Heute ist es so, dass
die oben vergraulten Frauen sich für diesen
Sound hübsch machen und dort die Hüften
kreisen lassen. Dabei ist "Black" ein bis-
schen wie Angela Merkel: Es gibt kein neu-
es Programm. Zur Peaktime hört man übe-
rall dasselbe: "Up In Here", "Crazy In
Love", "Hip Hop Hooray"! Es ist in der Dis-
co also ein bisschen wie im Deutschen Bun-
destag, wo nach der Wahl (heute ist erst der
20. September) vermutlich nur noch drei
Parteien sitzen werden. Ich persönlich fände
es besser, wenn auch die Kleinen eine
Chance hätten. Weg mit der 5-Prozent-Hür-
de! Ein DJ sollte auch Rock, Jungle, Ska, Bal-
kan, Tech House, Breakbeat, Dubstep, Ra-
ve, Complextro und Vocal House spielen
dürfen. Ich bin gegen musikalische Mono-
kultur und für mehr Toleranz beim Tanz. Es
wird getanzt, was auf die Teller kommt! Und
darum suche ich nun weiter nach Ungehör-
tem, um es Euch bei einer der nächsten Par-
ties zu präsentieren. Aber: Welche der 116
Versionen von Daft Punks "Get Lucky", die
auf meiner Festplatte schlummern, ist denn
nun die richtige? Mein Tipp an die vielen
angehenden Produzenten da draussen: Vor
dem Upload auf Soundcloud lieber mal den
einen oder anderen Kollegen fragen, der
sich im Club die Nächte um die Ohren
schlägt, ob er deinen Mash Up Bootleg Re-
mix nicht einmal testen könnte. Denn: Die
Tanzfläche lügt nicht.
Oder mir schicken:
Credit: Svea Ingwersen
MOIN NACHTSCHWÄRMER!
SHOOTERS
14. September
An einem der letzten spätsommerlichen Abende wurde
noch einmal ordentlich im Shooters gefeiert. Es wurde
am Sommerabschluss nicht nur eifrig getanzt, sondern
auch getrunken. Die Besucher erfreuten sich an dem
halbierten Preis von erfrischenden Longdrinks und
Shots und feierten euphorisch den bombastischen
Sommer 2013. Musikalisch ging es natürlich auch
heiß her – getanzt wurde ausgelassen die ganze
Nacht!
SATURDAY