Seite 46 - untitled

Das ist die SEO-Version von untitled. Klicken Sie hier, um volle Version zu sehen

« Vorherige Seite Inhalt Nächste Seite »
046
PISTE.DE
Wie bist du zur Musik
gekommen?
Ich habe ganz früh gemerkt, dass
mir das gefällt und meine Leiden-
schaft bei der Musik liegt. Es fing
so an, dass ich viel Radio gehört
habe. Dann habe ich auch
gecheckt, dass ich gerne deut-
sche Musik höre. Als dann Xavier
und Juli kamen, ging es richtig
ab. Dann wollte ich auch Gitarre
lernen und selbst schreiben. In der
Schule war ich in verschiedenen
AGs und habe wirklich überall
mitgemacht.
Du hast früh angefangen –
stand dir das Alter manch-
mal imWeg?
Ich wurde oft unterschätzt. Aber
dann musste ich mir am meisten
vertrauen, mir der Stärkste sein,
auch wenn die anderen versucht
haben, es herunterzuspielen.
Aber ich wusste schon sehr früh,
was ich kann und dass das aus-
baufähig ist.
Bereust du es, bei Popstars
mitgemacht zu haben?
Es war wichtig bei Popstars mitzu-
machen, um zu wissen was ich
nicht möchte. Ich möchte nicht
tanzen und nicht auf englisch sin-
gen, sondern meine eigenen Ent-
scheidungen treffen und mich
abbilden und nicht irgendein
erfundenes Produkt ausfüllen. Bei
Popstars wurde ich immer verbis-
sener – und so bin ich nicht.
Musik ist Liebe. Trotzdem habe
ich bei Popstars Erfahrungen
gesammelt und dort Leute kennen-
gelernt, mit denen ich heute arbei-
te. Deshalb finde ich es gut, dass
ich da war. Es hat mir wirklich
etwas gebracht. Wenn mich
jemand fragt, ob ich ihm empfeh-
len würde, dorthin zu gehen,
sage ich trotzdem nein.
Schreibst du deine Texte
selbst?
Ich habe mein Team, mit dem ich
gerne arbeite, das mich inspiriert
und auch als Mensch in meinem
Leben weiterbringt. Das sind drei
Songwriter, die auch zu Freunden
geworden sind. Ich komme mit
einer Idee und dann führen wir
ein Gespräch, wodurch ich meine
Idee weiterentwickeln kann. Ich
habe das Gefühl, als würden mir
die Songwriter in den Gesprä-
chen Energie geben, wodurch mir
dann mehr Dinge einfallen. Ich
bin viel kreativer, wenn ich Men-
schen angucke.
Welches deiner Lieder ist
am persönlichsten?
Alle meine Lieder sind persönlich.
Manche Texte hätte ich nicht
schreiben können, wenn nicht
jemand gesagt hätte „mach das“.
Sonst hätte ich mich nicht getraut,
das so aufzuschreiben. „Danke“
und „Baba“ sind zum Beispiel für
meine Eltern.
Hast du darüber nachge-
dacht auf englisch oder tür-
kisch zu singen?
Es kam niemals in Frage. Ich spre-
che auf deutsch, ich träume auf
deutsch – ich mache alles auf
deutsch, so drücke ich mich aus.
Auf Englisch klinge ich nicht ehr-
lich und mein Türkisch ist sehr ein-
gedeutscht. Ich merke das immer,
wenn ich zu Hause bin und mei-
ner Mutter etwas erzählen will:
Ich vermische dann immer die
deutsche und türkische Sprache.
Zweisprachig aufgewachsen zu
sein ist trotzdem geil.
Hatten deine Eltern etwas
anderes für dich vorgese-
hen?
Ich weiß nicht was sie vorgesehen
haben, aber ich denke schon,
dass sie sich etwas anderes vor-
gestellt haben und dass ich etwas
normaleres mache. Wenn ich ein
Kind hätte, würde ich auch nicht
denken, dass es Musikerin wird.
Aber meine Eltern kennen mich
nicht anders – ich wollte schon
immer auf die Bühne. Ich glaube
auch, dass es eine Kraft gibt, die
auf einen zurückfällt, wenn man
etwas unbedingt will. Wahr-
scheinlich war das bei mir jahre-
lang so und jetzt kommt es zu mir
zurück.
Die 20-jährige Künstlerin genießt es, in ihren Liedern keine
Rolle zu spielen, sondern einfach „Elif-Musik“ zu machen.
Für sie stand schon immer fest, dass ihr Platz auf der
Bühne ist. Ihr Weg führte sie von der Musical AG an der
Schule über Popstars und Tourneen mit Tim Bendzko,
Ronan Keating und Bosse zu ihrer ersten eigenen Platte
„Unter meiner Haut“.
ELIF
GUTE POPMUSIK
|
INTERVIEW
Wie weit geht deine künst-
lerische Freiheit bei der
Plattenfirma?
Ich habe so viele Freiheiten!
Meine Plattenfirma hat mich nicht
genommen, um ein Kunstprojekt
mit mir zu kreieren, sondern sie
wollten mich haben. Ich wurde in
allem gefördert, was ich mache.
Es war von Anfang an klar, dass
ich gute deutsche Popmusik
machen will und keinen Under-
ground.
Welche Künstler inspirieren
dich?
Für diese Platte haben mich 30
Seconds To Mars und Panic At
The Disco auf jeden Fall sehr
inspiriert. Ansonsten Phillip Poisel,
The xx und Casper.Es fasziniert
mich, dass Casper keine Angst
hat so ehrlich über sein Leben zu
schreiben. Durch die Musik bin
ich beim Schreiben in eine spe-
zielle Stimmung gekommen.
Wie würdest du deine eige-
ne Musik beschreiben?
Gute Popmusik mit gefühlvollen
und vor allem ehrlichen Texten.
Das ist einfach Elif-Musik.
Welche Schlagzeile würdest
du gerne über dich lesen?
„Künstlerin Elif ist auf Platz 1 der
deutschen Charts!“ Das wäre
mega geil und echt das i-Tüpfel-
chen.
ELIF-MUSIK.DE