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KONZERTE
028
PISTE.DE
UN
HEILIG
ES HERRSCHE DIE MUSIK!
09.
Februar, O2World
MAX
RAABE
MEHR POMADE FUR MUSIK
17.
Februar, CCH 1
ANGUS
STONE
MAKE MUSIC NOT WAR
07.
Februar, Docks
Eigentlich ist der australische
Musiker und Tunikaliebhaber
mit seiner Schwester Julia im
Doppelpack auf den Bühnen un-
terwegs, aber auch im Allein-
gang hat der sympathische Hip-
pie einiges zu bieten. Smoking
Gun und Broken Brights heißen
seine beiden Soloalben, auf de-
nen er zu Folk- Blues singt. Das
entschleunigende Hippietum
wird im 21. Jahrhundert eher als
störende Hürde angesehen.
Trotzdem oder gerade deswe-
gen empfehlen wir Angus Stone
allen grau gekleideten Bankern
und notorischen Hektikern.
OCEANA
SOMMERGEFÜHLE
20.
Februar, Prinzenbar
Manchen Kindern scheint eine
Zukunft als Star schon in die Wie-
ge gelegt worden zu sein. So
auch bei Multitalent Oceana. Als
Kind einer in New York und Paris
tätigen Modedesignerin und ei-
nes deutsch- amerikanischen DJs
lernte sie schon früh das Jetset- Le-
ben kennen. Ihre erste Single
„
Cry Cry“ schlug ein wie eine
Bombe, einen tollen Auftritt legte
sie beim Baltic Soul Weekender
im Jahre 2009 hin. Zudem liefer-
te sie letztes Jahr mit „Endless
Summer“ den Soundtrack für die
Europameisterschaft und den
endlosen Sommer.
Der Sound der Band Everything
Everything wurde schon auf un-
terschiedliche und spektakuläre
Weise beschrieben. Manche
vergleichen ihren Stil mit Micha-
el Jackson, wiederum andere
mit Radiohead oder R. Kelly. Sie
bewegen sich irgendwo zwi-
schen Progressive und Art- Funk,
wenn auch hier und da etwas
vom zappeligen Math- Rock der
Foals auftaucht. Wie auch im-
mer: sie spielen Musik, die Spaß
macht. Auch ganz ohne Definiti-
on ist es lohnenswert, sich mal
die Zeit zu nehmen, um den bri-
tischen Jungs zuzuhören.
SEA
+ AIR
UNAUFGEREGTER INDIEPOP
18.
Februar, Uebel & Gefährlich
„
Schön“ ist ein Adjektiv, was Mu-
sik eigentlich nicht beschrieben
kann. Doch trifft es in diesem Fall
den Kern. Die Akustikgitarre klim-
pert mal im Hintergrund, mal legt
Sea + Air- Kopf Daniel Benjamin
einen breiten Teppich unter die
Stimmen von ihm und seiner Frau.
Da wären wir auch schon beim
zweitem Punkt. Ohne, dass sich
die beiden Eheleute auf der Büh-
ne ansehen müssen, schaffen sie
jedes Mal eine Atmosphäre, die
den Zuschauer in Seide hüllt.
Auch Cembalo trägt dazu bei,
dass man das Konzert verlässt
und denkt „Mann, war das
schön!“
EVERYTHING
EVERYTHING
VON ALLEM DAS BESTE
03.
Februar, Molotow
Deutschlands musikalischer
Adel bekam mit dieser Band
wertvollen Zuwachs. Blaublü-
ter wie der König von Mallorca
können einpacken, wenn der
Graf von Unheilig sein Entrée
gibt. Schwermütige, mit Strei-
chern geschwängerte Klänge
und eine eindringliche Män-
nerstimme sind typisch für die
Flaggschiffband der neuen
deutschen Härte. Zuletzt er-
reichten sie die Spitze der Al-
bumcharts - ein Ende der
Adelsherrschaft in deutschen
Best- Of Listen also liegt in wei-
ter Ferne.
Scheitel und Anzug sitzen, jetzt
greift er zum Mikro und gibt
Chansons im Stil der 30er Jahre
von sich. Das kann eigentlich nur
Max Raabe sein. Der Wahlberli-
ner ist gelernter Opernsänger mit
einer klassischen Stimme im Bari-
ton. Zusammen mit dem Palast
Orchester sorgte er bereits für die
musikalische Untermalung bei der
Hochzeit von Dita Von Teese und
Marylin Manson. Etwas weniger
extravaganter, aber dafür genau
so atmosphärisch wird es auch im
CCH zugehen, wenn der
Charmeur seine Chansons zum
Besten geben wird.
TRENTE
MØLLER
HOUSE FUR FEINSCHMECKER
09.
Februar, Uebel & Gefährlich
Fast jeder Hans und Franz nennt
sich heutzutage DJ. Fast jeder
schnibbelt und filtert aufs gerate
Wohl im Wohnzimmer an
Tracks und nennt das Ergebnis
dann Remix. Streng genommen
kann das zwar nicht verboten
werden, aber es gibt sie noch,
die Meister ihres Handwerks.
Zu diesen gehört unbestritten
Trentemøller. Besonders mit den
analogen Sounds auf seinem
neuen Album, die ein Vintage-
Feeling erzeugen, überrascht er
immer wieder. Mit seinem Remix
What Else Is There? schenkte er
uns einen legendären Partyhit.
PAROV
STELAR
MEHR ALS NUR EIN GENRE
17.
Februar, Docks
Um die Jahrtausendwende ent-
stand das Genre Elektroswing in
Chicago, von wo aus sich die Mu-
sikrichtung mit der Guten-Laune-
Garantie schnell über den gan-
zen Globus verbreitete. Durch die
Sängerin Caro Emerald ist sie im
Mainstream angekommen, einer
der wahren Pioniere ist jedoch
der DJ Parov Stelar. Gekonnt mixt
der gebürtige Österreicher Jazz
mit House und Downbeat. Die
Konzerte sind eigentlich riesige
Partys, auf denen die Gäste sowie
die Live- Band die Musik als Le-
bensgefühl feiern.
Credit: Gregor Hohenberg
Credit: Tim Dobrovolny