NACHT-
TANKSTELLE
WEIHNACHTEN AUF DEM KIEZ
18. – 23.
Dezember, St. Pauli
Theater
FRAUEN SIND GÖTT-
INNEN
–
WIR KÖNNEN
NUR NOCH BETEN!
INGO APPELT
17.
Dezember, Schmidts Tivoli
Der Glaubensstifter will seine
Jünger dazu bringen, zu erken-
nen: Frauen sind Göttinnen! Mit
dem Programm verwandelt Ingo
Appelt die Bühne in eine Church
of Comedy. Die Devise: Betet
die Frauen an, baut ihnen Denk-
mäler – und sagt zu allem nur
noch ja und Amen. Appelts all-
abendliches Missionsziel ist klar
abgesteckt: In „Göttinnen“ will
er zeigen, wie aus dem Mann
ein stummer Büßer und Dienst-
leister wird, der bestenfalls auch
noch Spaß an seinem sicheren
Untergang hat.
Der Ort des Geschehens ist die
Tankstelle an Heiligabend, hier
treffen sich allerlei Nachtschwär-
mer. In diesem Fall die Punkerin,
der arbeitslosen Seemann, der
Philosophieprofessor, der junge
Rapper, die aus dem Augusti-
num entlaufene Seniorin samt
der sie suchenden polnischen Al-
tenpflegerin, der Betrunkene von
der Weihnachtsmannvermitt-
lung, die Prostituierte, die Invest-
ment-Bankerin und ein Eisbär.
Gemeinsam lassen sie das Jahr
Revue passieren. Ein Heilig
Abend der Superlative.
Die Compagnie um die Hambur-
ger Choreografin Antje Pfundtner
blickt auf einen der bekanntesten
Klassiker der westlichen Tanzge-
schichte zurück: den Nusskna-
cker. Pfundtner hat sich mit ihrem
Stil aus Tanz, Erzählung, Gesang
und skurrilem Humor längst auch
über Deutschland hinaus einen
Namen gemacht. Klassisch zur
Weihnachtszeit präsentiert die
Compagnie ein Stück, was sich
der Archetypen des Nusskna-
ckers annimmt, seiner Musik, sei-
nem Märchen und seinen Tän-
zen. Ein Weihnachtserlebnis für
die ganze Familie.
BÜHNE
|
kult
ur
NUSS
KNACKER
MODERN INSZENIERT
12. – 15.
Dezember,
Kampnagel – K6
RICARDO M.s TOP! –
KULTUR-TIPP DES MONATS
So, noch einmal in den Endspurt, dann isses endlich geschafft,
das Jahr. Lieber Piste-Leser, ich bin stolz, dass Sie so gut durch-
gehalten haben. Was lag da nicht alles auf der Wegstrecke von
Januar bis Dezember: diverse Extrem-Fehltritte in sexueller Hin-
sicht. Und rausgekommen sind Sie ja auch nicht in diesem Jahr.
Noch immer derselbe Job, Urlaub war nicht drin, immer noch
drin in den roten Zahlen, und ach – ich höre lieber auf, ich will
ja, dass Sie wenigstens diesen Premium-Text noch bis zum Ende
lesen. Was ich eigentlich sagen will: lassen Sie es mal so richtig
krachen! Mensch, dass Sie das alles durchgehalten haben! Das
muss gefeiert werden! Von Silvester ist hier die Rede! Doch wie
und wo? DAS ist im Hamburg ja DIE Frage des Jahres. Doch
keine Sorge, dazu gibt es ja die Ricardo M.-Kulturkolumne! Und
da Kultur ja immer irgendwie auch das ist, was man selbst draus
macht, hier die drei TOP!-Silvesterparty-Tipps für den kommen-
den Jahreswechsel. Party-Möglichkeit Nummer 1 – mittlerweile
ein Klassiker: das vom Prinzip her einfache aber hemmungslose
Kiez-Besäufnis. Besteht aus den Basiselementen Testosteron-Über-
schuss auf der einen und Verzweiflung auf der anderen Ge-
schlechter-Seite, genügend Übung (heißt: Sie können auch wirk-
lich was am Tresen!), und zu guter Letzt absolute
Anspruchslosigkeit im positiven Sinne. Denn egal wo Sie auf dem
Kiez ins Neue Jahr torkeln, es ist im Prinzip immer das gleiche:
zuckersympathische gröhlende Horden, ein kulturell interessanter
Mix aus Glasscherben, Böllerdetonationen und ordentlich Bumm-
bumm im Schädel am nächsten Morgen. Variante 2: die WG-
Party. Eigentlich das Gleiche wie bei Nummer 1 nur zusätzlich
mit pflanzlichen Drogen und wesentlich höherer Beischlafgaran-
tie. Und nun Nummer 3, die hanseatischte Silvesterparty-Varia-
tion: das gepflegte Privatfest bei entfernten Bekannten in den
Stadtteilen Winterhude, Harvestehude oder Eppendorf (alle an-
deren Stadtteile lassen nur Lotterhaftigkeit und unschöne finanzi-
elle Probleme erwarten!). Wenn man in Hamburg wirklich Glück
hat, dann schafft man es, in den erwählten Kreis echter, stilvoller
Hanseaten aufgenommen zu werden und hockt am Silve-
sterabend bei Gesprächen zu folgenden Themen auf einer De-
signer-Couch: Wohnort (hier besonders wichtig!), Arbeit
und Position (auch SEHR wichtig!), Herkunft (eigentlich
noch wichtiger) und – ja – das war es eigentlich schon.
Es drückt Ihnen die Daumen, dass Sie Ihre ganz per-
sönliche Variante 4 finden und stellt schon mal den
Sekt kalt.
P.S.: Facebook-Fan Britta wünschte sich diesmal fol-
gende Wortkombination
als Bestandteil mei-
ner Kolumne: „you
can win, if you
want“! Schreiben
auch Sie mir Ihr
Wunsch-Wort bei
meiner „RICARDO
M.“ Facebook-
Fanseite.
BUMMBUMM, BEISCHLAFGARANTIE UND DER
RICHTIGE WOHNORT – SILVESTER IN HAMBURG
Credit: Simone Scardovelli
HIGH
FIDELITY
VERRÜCKTE LIEBESGESCHICHTE
11. - 31.
Dezember, Altonaer
Theater
Rob ist Mitte 30, Musik- und Frau-
enliebhaber und wird gerade von
seiner Freundin Laura verlassen.
Immerhin hat er noch seinen Plat-
tenladen und drei bis vier durch-
geknallte Freunde. Seine Platten
sortiert er zu Hause nicht alphabe-
tisch, sondern autobiografisch.
Seine Exfreundinnen platziert er
in eine Top-Five-Liste. Obwohl Ak-
tionismus nicht gerade zu seinen
Stärken zählt, will er den Kampf
um Laura so schnell noch nicht
verloren geben. Es ist an der Zeit
endlich erwachsen zu werden.
Eine verrückte Liebesgeschichte –
musikalisch, komisch, kultig!
DATES:
Winter-BINGO! mit RICARDO M.
Samstag, 1. Dezember, 20 Uhr,
auf dem Winter Pride, Lange Reihe, Ecke
Kirchenallee
Ihr RICARDO M.