piste Rostock Juni 2016 - page 25

LIFESTYLE
PISTE.DE
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Überall lässt ER grundsätzlich seinen
Kram liegen. Wenn der Kram aber pi-
sten aus den letzten fünf Jahren sind,
dann nervt das selbst irgendwann die toleranteste Freundin -
also mich. Davon mal abgesehen, dass wir im Abstellraum ex-
tra Kartons gekauft haben. Und
dass wir nicht unbedingt
täglich in Zeitschriften aus
dem vorletzten Jahr
gucken. Daher bat ich ihn
liebevoll, den Kram endlich
in die dafür gekauften Ki-
sten zu packen. Eine Stunde
später wundere ich mich, dass ER
diese Tätigkeit in völliger Stille hinbekommt. Still
ist sonst nicht unbedingt seine Eigenschaft. Denk-
ste. ER hockt über den alten Ausgaben und ist in
den Kolumnen vertieft. Mittlerweile gehört es ja qua-
si zum Alltag, unseren Alltag zu erzählen. Wobei
ich sagen muss: Ich hab IHN gut erzogen. Während
ich früher alleine die Wohnung dekoriert habe,
kommt ER heute wenigstens zum Shoppen mit. Ge-
nau so ist es mit dem Haushalt: Er ist stets bemüht -
über seine Fehler kann ich großzügig hinwegse-
hen. Auch, dass die fünf Fernbedienungen nicht
immer und überall rumliegen müssen, hat ER in-
zwischen gelernt. Das Einkaufen mit Bildern funk-
tioniert - und die paar Macken, die werd ich
auch noch hinbekommen. Daher wird die nächste Kolum-
ne erstmal warten müssen, denn auch wir brauchen mal Ur-
laub - den haben WIR uns auch redlich verdient.
[Nadine Klein]
Neulich musste - Moment, Meine besse-
re Hälfte sagt gerade ich soll „durfte“
schreiben. Also noch einmal von vorne:
Neulich durfte ich mal ein wenig aufräu-
men. Dabei fielen mir viele alte Ausgaben der piste in die Hand. Kurzer Blick
auf die ersten Kolumnen aus dem Jahr 2013: Aus einem kurzen, neugierigen
Blick wird ein interessiertes Lesen, aus einem Schmunzeln wird ein Lächeln. Eini-
ges ist heute nicht mehr so wie vor vier Jahren: Zum Beispiel kann
SIE die neue Zug- Kapp- und Gehrungssäge viel besser bedie-
nen als ich (ich darf ja nie ...) während ich
den Spitzenplatz für den schlechtesten Au-
tofahrer souverän verteidige. Deko hin-
gegen machen wir jetzt zusammen und
mittlerweile pflanzt SIE auf dem Balkon
ihre eigenen Blumen (vorher hieß es lie-
bevoll: „Die grüne Hölle“). Hingegen
hat sich beim Betten machen und allge-
mein im Haushalt wenig geändert. In Wä-
sche aufhängen gebe ich mir, wenn man Schulnoten zu
Grunde legt eine 1. SIE hingegen bewertet meine Versuche glatt-
weg mit einer 6. Klar kann die Socke herunterfallen - das ist wirk-
lich nicht schlimm. Auch, wenn die Wäsche mal tagelang auf
dem Balkon baumelt. Aber da werden wir uns wohl nie einig wer-
den. Aber immerhin suche ich die Fernbedienung nicht mehr auf
der Couch oder in der Ritze - nö: Ich gehe gleich zum
Schrank und muss unwillkürlich lächeln, wenn Dinge, die
wir täglich brauchen, so selbstverständlich täglich im
Schrank verschwinden. Ich lerne halt auch dazu. Das ein
oder andere Thema liegt tatsächlich noch in der Schublade - aber erstmal heißt
es: Sommerpause für die Kolumne. Das freut sicherlich auch unsere Freunde -
müssen sie, zumindest fürs erste, nicht mehr als Inspiration herhalten.
[Tom Zerbe]
Männer und Frauen passen zusammen - finden zumindest
die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat
widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag.
Diesen Monat:
„DIE GROSSE PAUSE”
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